30 Brände umfasste die Anklageschrift, wobei tatsächlich nur ein kleiner Teil der von dem Trio offenbar verursachten Schäden inkriminiert war. Wie Richter Daniel Rechenmacher erklärte, hatte allein die MA 48 ursprünglich 78 in Mitleidenschaft genommene Objekte gemeldet, die von den Angeklagten angesteckt worden sein sollen. Davon wurden allerdings lediglich fünf Taten vor Gericht behandelt, da in den anderen Fällen die Staatsanwaltschaft die Beweislage für nicht ausreichend hielt, um den Verdächtigen die Täterschaft nachweisen zu können.
Gutachten: Erwachsener intellektuell minderbegabt
Der 42-Jährige hatte die Burschen in seiner Wohnung in Wien-Favoriten aufgenommen: Der eine hatte weder eine Bleibe noch einen Job, der andere war von zu Hause ausgerissen, weil er von seinem Vater geschlagen worden war. Der laut psychiatrischem Gutachten intellektuell minderbegabte Erwachsene, der angeblich in seinem Wohnhaus bereits als Zündler bekannt war, griff eines Tages vor den Augen seiner jungen Freunde zum Feuerzeug.
"Er hat uns gezeigt, wie man Mistkübel anzündet. Anfangs dachte ich, das soll er selber machen. Und dann hab' ich mitgemacht", erklärte einer der Burschen. Die Frage nach dem Warum beantwortete er mit: "Wenn ich anzünde, sind die Aggressionen rausgegangen aus mir." Vorwiegend in der Umgebung, in der der 42-Jährige lebte, hatten die umfassend geständigen Täter Feuer gelegt. Einmal brannte in einem Haus ein Windfang, der - hätte sich eine Feuersbrunst entwickelt - den Bewohnern den Fluchtweg versperrt hätte.
Nur durch Glück keine Feuersbrunst entstanden
Bei zwei Bränden in der Quellenstraße im Dezember erlitten insgesamt acht Personen Rauchgasvergiftungen. Ein Bewohner musste durch ein Fenster in seiner im Erdgeschoß gelegenen Wohnung springen, um sich so in Sicherheit zu bringen. Den Ausführungen eines Brandsachverständigen zufolge war es nur durch Glück in keinem Fall zu einer Feuersbrunst gekommen. Der Sachschaden war mit deutlich mehr als 50.000 Euro allerdings beträchtlich.
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