18.03.2024 19:00

Rudolf Anschober:

„Gutteil der Politik macht Job nicht“

Wie kann ein besseres Leben in der Klimawende aussehen? Mögliche Prognosen skizziert der ehemalige Sozial- und Gesundheitsminister Rudolf Anschober in seinem neuen Buch und beamt die Leserschaft darin ins Jahr 2040. Für Anschober ist klar: Ein auf die Klimawende angepasstes Leben bedeute nicht zwangsmäßig Verzicht. 

Mehr Grün, stark rückgebaute Städte, ausgebaute Öffis und erträgliche Hitzesommer, weil Bäume Schatten spenden: „Es wird angenehmer werden zu Leben.“ Anschober unterstreicht in seinem Buch „Zurückholen der Zukunft“ nicht nur, wie die Anpassungen in unserer Gesellschaft aussehen, sondern auch, wie diese im Jahr 2040 dorthin gekommen ist - welche Schritte es dafür braucht. „Denn das alles ist ja nicht so einfach, wie wir merken. Die Wissenschaft sagt uns ja, wir müssen in diesem Jahrzehnt diese Klimawende voranbringen. Und gleichzeitig ist die Klimapolitik in einer sehr starken Krise. Viele Menschen resignieren, verdrängen, manche leugnen sogar. Und ein Gutteil der Politik macht seinen Job nicht. Deswegen habe ich dem sehr viel Platz gewidmet.“ Aber ein Umbau brauche Zeit. Deshalb sei es wichtig, ins Handeln zu kommen und einen positiven Blick in die Zukunft zu werfen. 

„Rechte Parteien leben von Problemen
Weniger optimistisch ist Anschober jedoch, wenn er auf die Nationalratswahl im Herbst angesprochen wird. „Ja, Wahlsiege rechter Parteien würde mich nicht optimistisch stimmen. Weil das zum Teil sehr populistische Parteien sind, die in Wirklichkeit keine Lösungen haben, weil sie ja von Problemen leben. Das ist die Tragödie.“

„Bin niemand der alles besser weiß“
In die Parteipolitik der Grünen, deren Parteimitglied er noch ist, mische sich Anschober nicht . „Ich bin niemand der von der Seitenlinie alles besser weiß und zuruft. Aber ich denke mir, es wäre gut für dieses Land, wenn es keine Mehrheit von ganz rechts gibt. Aus meiner Sicht wäre es gut, wenn es eine Mehrheit jener Parteien gibt, die sich zu Klimaschutz, zu einer Klimazukunft, zu einer guten Zukunft für das Land miteinander verpflichten.“

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Schillings ORF-Fauxpas: „Kein Kriterium“
Für die 23-jährige Lena Schilling, EU-Spitzenkandidatin der Grünen, die aufgrund ihres Alter immer wieder kritisiert wird, findet Anschober nur positive Worte: Diese sei eine großartige, engagierte Frau die hohe Kompetenzen hat. „Der Mut von jungen Menschen sollte auch belohnt werden.“ Dass Schilling die Frage des ORF-Satirikers Peter Klien, wann der Euro in Norwegen eingeführt wurde, im ersten Moment nicht beantworten konnte, solle man ihr nachsehen. „Das ist doch kein Kriterium“, so Anschober. „Das sind Fakten, wo jeder von uns einmal irgendwie eine falsche Antwort auch geben würde, weil niemand alles weiß. Das sind Dinge, die man googeln kann.“

Das ganze Interview mit Rudolf Anschober sehen Sie im Video oben.

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