Ex-Angestellte leugnet

Untreue-Fall: Rubbellose um 143.000 Euro eingelöst

Symbolbild.

(Bild: Scharinger Daniel)

Die angeklagte Ex-Shopmanagerin (46) bestreitet beim Prozess in Salzburg den Vorwurf. Doch die Indizien und Zeugenaussagen belasten sie schwer.  

Ein richtiger Beweis fehlt, aber die Indizen sprechen Bände: Rubbellose und Brieflose um 143.000 Euro soll eine Ex-Shopmanagerin (46) veruntreut haben. Eineinhalb Jahre war sie bis zum Juli 2023 in dem Geschäft beschäftigt: „Die Angeklagte hat zahlreiche Rubbellose aktiviert und dann im Shop und woanders eingelöst“, betont Staatsanwalt Francesco Obermayr beim Prozess am Dienstag im Landesgericht.

Er liefert ein Beispiel: An einem Jänner-Tag, als die Angeklagte Dienst hatte, wurden in eineinhalb Stunden 366 solcher Spiele eingelöst, bei anderen Mitarbeitern waren es im gleichen Zeitraum nur 21. „Nach der Kündigung haben sich die Werte wieder normalisiert“, so der Ankläger. Die Frau mit türkischen Wurzeln bestreitet den Untreue-Vorwurf und meint: „Mit der Inventur hatten wir immer Probleme.“ Die Richterin zweifelt und verweist auf die Bilanzen: „Es ist schon auffällig.“ 2021 habe der Shop Rubbellose im Wert von 42.000 Euro gehabt, 2022 waren es 159.000 Euro.

Trafik-Mitarbeiterin: Angeklagte „war öfter mit Rubbellose da“
Bei der Nachfrage zuckt die Angeklagte aber nur mit den Schultern. Die Richterin verweist auf die Aussage einer Mitarbeiterin einer Trafik, wo die Angeklagte offenbar öfter Rubbellose auslöste: „Die Frau kann sich noch erinnern, dass sie öfter hier waren und immer so 200 Euro ausbezahlt bekamen.“ Das stimme aber nicht, entgegnet die Angeklagte und ergänzt noch: „Ich habe für meine Mama Lose gekauft.“

Als Opfer-Anwalt Jörg Dostal die Mama als Zeugin laden will, wird die Angeklagte nervös: „Ich will nicht, dass meine Mama davon erfährt.“

Das Urteil: schuldig, neun Monate bedingte Haft und Schadenswiedergutmachung, nicht rechtskräftig.