Allison Millers Lux Quartett aus New York gastierte bei Gamsbart Jazz im Grazer Orpheum extra und brachte ein strahlendes jazziges Licht in den wohlklingenden Abend.
„Die Rolle des Lichts und die Vielfalt des Lebens” spiegelt sich laut Pressetexten in der Musik des Lux Quartetts. Nur schöne Worte sind das nicht, denn die Gruppe um die New Yorker Schlagzeugerin Allison Miller spielt im Orpheum extra einen konzeptorientierten, dabei stets luzide-wohlklingenden Jazz.
Miller selbst geht mit Marsch-Rhythmen an der Snare drängend voran: Ihr Spiel ist ein Schlagwerk-Konzentrat hohen Dichtegrads, das in Soli mit hartem Anschlag Richtung Rocksound ausufert, aber auch schnelles, feinporiges Umschaltspiel beherbergt.
Unterfüttert von Millers Intensitätsspitzen legen Pianistin Myra Melford und Saxofonist Dayna Stephens kontrastierend bedächtige, kühle Melodien in gewundenen Serpentinen aus. Ein mitunter spirituell anmutendes Klangbild wird so in den Abend gewoben: Lichtdurchflutet von den Melodikern, klangdurchdrungen von den Drums.
Hinzu treten gezielt auskomponierte Soundeffekte. Nach einem herrlich fleischlichen Solo lässt Bassist Scott Colley eine wiederholte Note stehen, Miller mengt wummernde Basstrommel zu Stöckchen-Klackern darunter –eine Szene aus purer Vibration. Dann, unvermittelt, ein Wechsel: Zart setzt das Klavier ein, vom Rhythmus bleibt nur leises Beckenfunkeln. Ein kühler Mond geht auf.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.