Zwei Schiedsrichter-Schnitzer beim 0:1 in Tirol könnten Hartberg den Einzug in die Meistergruppe vermasseln. „Es waren zuletzt Entscheidungen dabei, die zum Himmel stinken“, sagt Obmann Erich Korherr. Schiedsrichter-Kolumnist Rene Eisner stimmt zu. Gegen Sturm kommt es jetzt am Sonntag (17) in Hartberg zum großen Finale.
Viel Druck, eine ständige Belastung, eine langfristige Planung oft schwer möglich. Alles verständliche Argumente von Spielern, Trainern und Funktionären gegen den Modus mit der Liga-Teilung nach 22 Runden. Aber dank der (künstlichen) Spannung im Kampf um den Strich boomt die Liga. So dramatisch war es aber noch nie: Hartberg zog 2020 sogar nur mit 29 Punkten in die Top 6 ein, ansonsten reichten immer 30 Zähler. Diesmal könnten sogar 33 Punkte zu wenig sein - der aktuelle Vierkampf um drei Plätze lässt niemanden kalt. Der große Hartberg-Wunsch für das Thriller-Finale? „Die besten Schiedsrichter und den besten VAR, damit alles fair abläuft“, sagt Erich Korherr, nachdem die „Pfeifenmänner“ beim 0:1 in Tirol einmal mehr einen schwarzen Tag erwischten. Wie schon so oft in dieser Saison.
Zwei Fehlentscheidungen, die den Oststeirern noch die Meistergruppe kosten könnten. „Dafür brauchen wir keinen VAR, es waren zuletzt Entscheidungen dabei, die zum Himmel stinken“, sagt der TSV-Obamnn zurecht. Dass der VAR mit dem Wiener Josef Spurny besetzt war, sorgt bei Hartberg zudem für Kopfschütteln. „Wir haben es selbst in der Hand–das ist positiv“, sieht Markus Schopp trotz des VAR-Desasters das Positive.
„Eine Monsteraufgabe“
„Wir werden alles dafür tun, um es in die Top 6 zu schaffen. Aber: Dass wir als TSV überhaupt die Chance auf die Meistergruppe haben, ist ja keine Selbstverständlichkeit“, versucht der Coach den Druck rauszunehmen. Mit einem Remis gegen Sturm wäre Hartberg jedenfalls fix „oben“– Korherr: „Eine Monsteraufgabe! Aber mit den Fans im Rücken ist immer was möglich.“
AUSTRIA KLAGENFURT ist in den Top 6, wenn man gegen Rapid punktet. Bei einer Niederlage, wenn die Austria nicht gewinnt. Sollte die Austria siegen, muss Hartberg verlieren.
HARTBERG ist in der Meistergruppe, wenn man gegen Sturm punktet. Bei einer Niederlage nur, wenn die Austria nicht gewinnt. Wenn die Austria siegt, dann nur, wenn Klagenfurt gegen Rapid punktet.
RAPID bleibt „oben“, wenn man in Klagenfurt punktet. Bei einer Niederlage darf die Austria nicht gegen Tirol gewinnen.
AUSTRIA WIEN braucht für die Top 6 einen Sieg gegen Tirol UND einen Sieger bei Klagenfurt–Rapid.
Interne Tabelle bei Punktegleichheit: Variante A, direkte Duelle der drei Teams mit 33 Punkten: 1. Hartberg (9 Punkte, 5:4 Tore), 2. Rapid (4, 3:2), 3. Austria Wien (4, 4:6). Variante B, direkte Duelle der drei Teams mit 33 Punkten: 1. Klagenfurt (6 Punkte, 8:5), 2. Austria Wien (5, 8:7), 3. Hartberg (4, 4:8). Variante C, direktes Duell zweier Teams mit 33 Punkten: 1. Rapid, 2. Austria Wien–Hütteldorfer (0:0 auswärts, 3:0 heim) behalten Oberhand. Variante D, direktes Duell zweier Teams mit 33 Punkten: 1. Austria Wien, 2. Klagenfurt– Direkte Duelle endeten jeweils 2:2, das Torverhältnis würde zu Gunsten der Wiener sprechen.
Sollte allerdings nix möglich sein, muss Hartberg auf ein Remis zwischen Klagenfurt und Rapid hoffen. Dann wäre die Austria auch bei einem Sieg gegen Tirol „unten“, weil es zu einem Dreier-Vergleich kommen würde. Da wäre Violett hinter Hartberg und Rapid Letzter.
Die rote Karte gegen Hartbergs Dominik Frieser in Tirol trieb den Oststeirern die Zornesröte ins Gesicht. Und das absolut zu Recht! Frieser kann wenig bis gar nichts dafür, dass er den Gegenspieler, der sich eher selbst gefährdet, im Gesicht trifft. Er streift ihn nur, sieht ihn nicht einmal. Natürlich für den Wattener eine schmerzhafte, unglückliche Geschichte–von einem Tritt oder bösartigen Foul sehe ich in dieser Szene aber nichts. Frieser geht nicht mit den Stollen voraus in die Luft, will sich den Ball annehmen. Das war ein Unfall, nicht Rot!
Noch viel ärgerlicher aus Steirer-Sicht war die Elfmeter-Szene nach dem Einsteigen gegen Donis Avdijaj. Referee Ebner hat sich nach der Partie gerechtfertigt, dass der Wattens-Akteur den Ball gespielt hat. Das alleine ist aber zuwenig, wenn danach ein Tritt gegen den Mann folgt! Klarer Elfmeter für Hartberg!
Am meisten regt man sich jetzt natürlich über die Besetzung der Wiener Unparteiischen Spurny als VAR und Andreas Heidenreich als Assistent auf. Meiner Meinung nach ist diese zumindest sehr stark zu hinterfragen! Zu meiner aktiven Zeit gab’s lange Sitzungen im Vorfeld solch finaler Runden, um derartig „kritische“ Besetzungen, wo ein Wiener Referee etwa bei einem Konkurrenten von Rapid oder Austria eingesetzt wird, zu vermeiden. An der Summe der Schiedsrichter kann’s nicht gelegen sein. Wie erklärt man sich sonst, dass man erst kürzlich mit Dieter Muckenhammer einen erfahrenen VAR durch die Hintertür verabschiedet hat?
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