Obwohl in beliebten Wandergebiet akute Lebensgefahr durch herabstürzende Bäume oder Felsen herrscht, werden Sperrgitter von Freizeitsportlern einfach überklettert oder entfernt. Um gefährliche Situationen zu vermeiden, müssen die Forstarbeiten immer wieder unterbrochen werden. Jetzt wird angezeigt!
Forstschutzorgan Thomas Roiß ist sauer: Immer wieder ignorieren Wanderer das forstliche Sperrgebiet im oberösterreichischen Pesenbachtal in Feldkirchen/D., obwohl dort durch herabstürzende Bäume oder Felsen Lebensgefahr besteht. Seit Mitte Dezember wird nach Wind- und Schneeschäden mit Hochdruck daran gearbeitet, das beliebte Wandergebiet wieder begehbar zu machen, mindestens einmal täglich müssen die Arbeiten jedoch unterbrochen werden.
Sperren einfach ignoriert
Der Grund: Freizeitsportler klettern über die Absperrgitter oder räumen diese einfach zur Seite. „Wir müssen dann sofort aufhören zu arbeiten, aus dem steilen Gelände zu den Wanderern absteigen und diese verscheuchen“, erzählt Roiß.
„Faule“ Ausreden
Nicht immer reagieren die Ertappten verständnisvoll, oft werden die Forstarbeiter auch belächelt: „Wir kommen von so weit her, da wollten wir nicht einfach wieder fahren“; „Ich bin nicht von hier, das habe ich nicht gewusst“ oder „Ihr arbeitet ja eh nicht, weil man nichts hört“, kommen dann als Ausreden.
Wenn ein Stamm aus dem Seil rutscht, donnert der mit 2000 Kilo auf den Weg.
Thomas Roiß vom Forstschutz
Lebensgefahr für Ignoranten
Roiß glaubt, dass sich die Wanderer der Gefahren überhaupt nicht bewusst sind. „Wenn ein Stamm aus dem Seil rutscht, donnert der mit 2000 Kilo auf den Weg. Es haben sich auch schon Felsen gelöst, die so schwer waren, dass ich sie mit dem Kran gar nicht weg heben konnte“, erzählt er.
Leider nichts Neues
Für ihn sind die Unbelehrbaren leider nichts Neues mehr: „Das kommt immer wieder vor. Vor zwei Jahren hat jemand mit dem Auto eine Sperre umfahren. Der wollte dann sogar den von uns auf der Straße abgestellten Traktor starten und wegfahren, damit er vorbeikommt“, erinnert sich der Forstarbeiter.
Jetzt wird angezeigt
Im Pesenbachtal reicht es den Verantwortlichen jetzt endgültig: Jede Missachtung der Sperre wird zur Anzeige gebracht. Wie lange dort noch gearbeitet wird, lässt sich schwer abschätzen. Fakt ist, dass erst Geologen über eine finale Freigabe entscheiden.
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