Fast 60 Flüchtlinge, darunter 18 Minderjährige, hatte ein Syrer in nur zwei Fahrten durch Österreich geschmuggelt. Beim zweiten Mal wurde er erwischt, aber nicht bevor er sich eine halsbrecherische Verfolgungsjagd mit den Polizeibeamten lieferte. Anschließend randalierte er noch in der Arrestzelle.
Schon die erste Fahrt im September wäre fast ins Auge gegangen: Mit 25 Passagieren, davon 5 Kindern, war der gebürtige Syrer hinter der deutschen Grenze aufgehalten worden. Damals war er stehen geblieben und sofort getürmt, konnte den deutschen Polizisten entkommen.
Gefährlicher Fahrstil
Bei der zweiten Fahrt dann der Wahnsinn: Trotz Vorausfahrzeug geriet der marode Fiat Ducato Anfang Oktober ins Visier der Beamten, die ihn vor Bad Leonfelden aufzuhalten versuchten. Auf die ersten Beamten raste er zu, sodass diese sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen mussten. Zwei weitere Straßensperren umfuhr er in halsbrecherischen Manövern über Grünstreifen, Bankett, eine Böschung und eine Parkplatzeinfahrt.
Panik im Laderaum
Dass er dabei mit seinen 32 Fahrgästen, darunter 13 Minderjährige, nicht umkippte, grenzt an ein Wunder. Die Passagiere standen dennoch Todesängste aus: „Wir schrien und fielen alle durcheinander, haben nur mehr die Kinder beschützt“, hatte eine Mutter der Polizei geschildert.
In Zelle randaliert
Auch in der Arrestzelle sorgte der fünffache Vater für Tumult: Weil er nicht rauchen durfte, schlug der Syrer seinen Kopf gegen die Wand, verschmierte sein Blut und schrie herum, sodass die Beamten ihn nur unter dem Einsatz von Pfefferspray unter Kontrolle bringen konnten.
Voll geständig und reumütig
Der Syrer war am Dienstag im Schwurgerichtssaal des Linzer Landesgerichts zu beiden Fahrten voll geständig, obwohl ihm die erste davor nicht zugeordnet worden war. Motiv: Sorgepflicht für fünf Kinder und Schulden. Die Schöffen einigten sich auf drei Jahre Zusatzhaft, für ein anderes Delikt hat er bereits sechs Monate Haft ausgefasst: rechtskräftig.
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