„Feindselig gehandelt“

Putin lässt nach Estlands Regierungschefin fahnden

Ausland
13.02.2024 11:51

Russland schreibt Estlands Premierministerin Kaja Kallas auf der Website des Moskauer Innenministeriums zur Fahndung aus. Sie werde wegen „einer Strafsache“ gesucht - angeblich wegen „der Zerstörung von Denkmälern für sowjetische Soldaten“. Kallas war erst vor fünf Tagen anlässlich des Wiener Opernballs zu Gast bei Bundeskanzler Karl Nehammer - was mit der nunmehrigen Fahndung aber nicht nichts zu hat.

Infolge der seit zwei Jahren andauernden russischen Offensive in der Ukraine sind die Beziehungen zwischen Moskau und den baltischen Staaten äußerst angespannt. Estland gilt als einer der stärksten Unterstützer der Ukraine innerhalb der EU gegenüber Russland.

Putin-Kritikerin
Kallas ist eine der schärfsten Kritikerinnen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie steht in Estland seit 2021 an der Spitze der Regierung.

Kein direkter Zusammenhang
Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Fahndung ist nicht zuletzt aus Sicht Österreichs brisant. Kallas war erst vergangene Woche in Wien und hatte als Gast von Bundeskanzler Nehammer (ÖVP) den Opernball besucht (siehe auch Instagrambeitrag oben). Auch hierzulande sprach sie sich für eine weitere Unterstützung der Ukraine aus. Ein kausaler Zusammenhang mit dem Österreich-Besuch besteht freilich nicht.

„Müssen glaubhaft und stark sein“
Bei ihrem Besuch in Wien hat Kallas um Unterstützung für die Ukraine gebeten. Estland glaube an einen Sieg der Ukraine, betonte sie. Um diesen zu ermöglichen, müsse die das Land „so lange es dauert und mit so viel wie benötigt unterstützt werden“.

„Um abzuschrecken und einen Krieg in Europa zu verhindern, müssen wir glaubhaft und stark sein“, sagte sie. Die Bedrohung sei real.

Weitere Politiker zur Fahndung ausgeschrieben
Aus dem Moskauer Innenministerium hieß es am Dienstag, die Fahndung gelte auch für den estnischen Staatssekretär Taimar Peterkop und den litauischen Kulturminister Simonas Kairys.

„Feindselige Handlungen gegen Russland“
Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, erklärte, Kallas würden feindselige Handlungen gegen Russland und die „Schändung des historischen Gedächtnisses“ vorgeworfen. Die russische Nachrichtenagentur Tass zitierte eine Quelle mit der Aussage, den Dreien werde „die Zerstörung von Denkmälern für sowjetische Soldaten“ vorgeworfen.

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