Weil Lokale und Supermärkte aus ihren Orten verschwanden, gründeten Bürger in Eidenberg und St. Stefan-Afiesl eigene. Wie sie das geschafft haben und wie gut ihr Angebot angenommen wird, erklärt die Geschäftsführerin eines gemeinnützigen Vereins.
Weil es in Schenkenfelden keinen Wirt mehr gibt, will eine Bürger-Genossenschaft das Gemeindeamt zum Dorfgasthaus umfunktionieren, 200 Menschen haben sich bereits zusammengetan. Ein Ideengeber für das Projekt ist nur eine halbe Autostunde entfernt in St.Stefan-Afiesl zu finden: Dort betreibt eine Genossenschaft seit 2020 ein Gemeindezentrum mit Restaurant, Café, Nahversorger, Veranstaltungszentrum.
400.000 Euro Eigenkapital
„Wir haben zirka 360 Mitglieder und ein Eigenkapital von mehr als 400.000 Euro“, sagt Bürgermeister Alfred Mayr. Alle Mitglieder sind stimmberechtigt, ein Anteil an der Genossenschaft – man kann auch mehrere besitzen – kostet 250 Euro. Dadurch und mit Förderungen hat die Gemeinschaft das Zentrum mit dem Namen „Stefansplatzerl“ finanziert.
Auch dreieinhalb Jahre nach Inbetriebnahme wird das Angebot, eines der ersten genossenschaftlichen Projekte Oberösterreichs, gut angenommen. „Wir hatten am Samstag einen Burger-Themenabend mit über 100 Reservierungen“, so Mayr, der aber einräumt: „Der Gastrobetrieb ist immer ein Kampf.“
100 Mitglieder bei gemeinnützigem Verein
Eine weitere knappe halbe Autostunde entfernt steht Geschäftsführerin Stefanie Grasböck in ihrem „s’Gschäft“ in Eidenberg. „Entstanden ist es dadurch, dass ein Nah&Frisch-Betreiber in Pension gegangen ist“, erzählt sie. Deshalb gründete sich ein gemeinnütziger Verein, der schon 2003 einen neuen Nahversorger mit kleinem Ausschank eröffnete. „Wir haben rund 100 Mitglieder, die einen jährlichen Beitrag von 30 Euro zahlen und das Geschäft unterstützen“, sagt Grasböck. „Es funktioniert soweit so, dass wir es erhalten können, aber es ist immer grenzwertig.“
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