Inspiration für Film

USA: “Good Fellas”-Gangster Henry Hill in L.A. gestorben

Ausland
13.06.2012 21:56
Der durch Martin Scorseses Kultfilm "Good Fellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia" berühmt gewordene Gangster Henry Hill ist tot. Der Ex-Mafioso, der zum FBI-Informanten wurde und das Verbrechen auch während seiner Zeit im Zeugenschutzprogramm nicht sein lassen konnte, starb nach Angaben der Internetseite "TMZ" am Dienstag in einem Krankenhaus in Los Angeles. "Er war lange krank", sagte seine Lebensgefährtin Lisa Schinelli Casterta. "Sein Herz hat aufgegeben." Hill wurde 69 Jahre alt.

Erstmals hatte Hill im Jahr 1967 mit dem Air-France-Raub für Schlagzeilen gesorgt. Zusammen mit Komplizen hatte er damals aus einem Raum der französischen Fluggesellschaft am New Yorker JFK-Flughafen 420.000 Dollar in bar erbeutet. Dabei waren die Gangster filmreif vorgegangen und hatten einen Wachmann mit einer Prostituierten abgelenkt, um einen Nachschlüssel anfertigen zu können.

Historischer Raub ging ohne Schuss über die Bühne
Letztlich gelang der gewaltige Raub, der damals als größter Bargeld-Raub der Geschichte galt, ohne dass ein einziger Schuss abgefeuert wurde. Das Verschwinden der 420.000 Dollar - damals lag das Jahreseinkommen im Schnitt bei gut 7.000 Dollar - wurde sogar erst nach Tagen bemerkt. Hills eigenen Aussagen zufolge war es der Air-France-Raub, der ihn in höheren Mafia-Kreisen bekannt machte.

Hill sicherte sich Platz in US-Kriminalgeschichte
Elf Jahre später war der Mafioso dann in den Lufthansa-Raub in New York verwickelt. Dabei wurden fast sechs Millionen Dollar erbeutet, fünf Millionen davon in bar. Bis heute gilt der "Lufthansa-Heist" als einer der größten Coups in der Geschichte der USA. Der Raub lief aber längst nicht so elegant ab wie 1967, und die Gangster kamen nur mit Gewalt an das Geld. Später brachten sich einige Beteiligte gegenseitig um.

Leben im Zeugenschutzprogramm
Hill war noch in viele andere Verbrechen verwickelt und wurde schließlich 1980 verhaftet. Mehr Angst als vor der Justiz hatte er aber vor seinen früheren Komplizen: Weil er von einem Mordkomplott gegen ihn erfahren hatte, sagte er als Kronzeuge gegen die Mafia aus und wurde per Zeugenschutzprogramm abgeschirmt. Fortan lebten er, seine Frau und seine Töchter unter falschem Namen, nie länger an einem Ort.

"Good Fellas" machte Hill nochmal berühmt
Aber auch unter FBI-Schutz beging der Gangster weitere Verbrechen und wurde deshalb nach ein paar Jahren aus dem Programm geworfen, seine Frau verließ ihn. Scorseses Film "Good Fellas", in dem Hill von Ray Liotta (im Bild mit Hill) verkörpert wurde, machte ihn dann 1990 noch einmal berühmt, und Hill versuchte mit dem Verkauf eigener Kunst davon zu profitieren. Er kam immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, war aber auch gern gesehener Gast in Talkshows.

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