Das Bike Festival Austria, das alljährlich in Wels in Oberösterreich stattfindet, ist so etwas wie die Leitmesse des Landes, wenn es ums Radfahren geht. Hier erfährt man, die neuesten Trends und wohin sich der Fahrradmarkt entwickelt.
Wir baten Werner Zanier, der kürzlich auf dem Bike Festival Austria seine eigene E-Bike Marke „Kneissl-Bikes“ präsentierte, sich für uns umzublicken und seine Eindrücke von der Messe, den neuestens Trends sowie den Entwicklungen am Fahrradmarkt zu schildern.
„Die Messe selbst ist alles andere als Schicki-Micki-Event, die Halle fast ein bisschen grindig, wie halt vor 20 Jahren“, so Werners erster Eindruck. Auch stellt das Bike Festival Austria für den Experten alles andere als eine umfassende Präsentation der Branche dar, obwohl die Messe die größte Fahrradmesse Österreichs ist.
Werner wollte seinen Stand sogar abbauen, doch als die Messe schließlich eröffnet wurde, stürmten Besuchermassen die Halle.
Der Kneissl E-Bike Erfinder: „Mich haben die Leute völlig überrascht. Alles war vertreten, von jung bis alt. Was mich aber am meisten verwunderte, die Leute hatten Geld eingesteckt, um sich etwas Neues zu kaufen. So wie es früher auf Messen üblich war. Teilweise bildeten sich sogar meterlange Schlagen vor den Kassen einzelner Stände, die Bekleidung und andere Zubehörteile verkauften. Stunden später waren diese Stände ausverkauft.“
Neben Kneissl waren auch einige andere Fahrrad-Hersteller vertreten, wie der österreichische Marktführer KTM, die Vorarlberger Markt Simplon, Corratec, Leader Fox, Rotwild und die beiden heimischen Fahrrad-Anbieter Hrinkow Bikes und MyEsel.
„Einige Hersteller setzen heuer auf den neuen Pinion-Antrieb bei ihren E-Bikes, der Motor und Getriebe in einer Einheit verbindet“, erklärt Werner: „Es gibt ein großes Kundeninteresse, aber auch eine klare Kaufzurückhaltung bei diesem hochtechnischen Produkt. Vermutlich wollen die Kunden warten, bis etwaige Kinderkrankheiten beseitigt wurden.“
Auffällig war für Werner Zanier auch, dass viele Fahrräder aus den Modelljahren 2022 und 2023 angeboten wurden: „Ein Spiegelbild der aktuellen Saison. Die 2022-er Modelle werden bis ins Jahr 2024 mitgezogen, weil im Jahr 2022 viele Fahrräder mangels Komponenten zu spät hergestellt und ausgeliefert wurden. Die 2023er Modelle verkaufte man nciht und für das Jahr 2024 produzierten die Hersteller einfach weniger.“
Schnäppchenjäger aufgepasst
Für jemanden, der sich heuer ein neues Fahrrad oder E-Bike kaufen möchte, ist aktuell die allerbeste Zeit, denn der Handel arbeitet mit hervorragenden Angeboten, um seine Lager zu leeren. „Das sind zwar Räder aus den Modelljahren 2022 und 2023, aber die sind eigentlich immer noch aktuell“, so der Experte.
Für den Branchenkenner ist außerdem klar, dass der Fahrradmarkt wieder in eine Warenknappheit hineinfährt. „Schon jetzt sind einige spezielle Shimano-Komponenten am Markt nicht mehr verfügbar“, weiß Werner.
Neben Fahrrad- und Komponentenherstellern sowie Händlern waren auch zahlreiche Versicherungsanbieter und Leasingfirmen auf dem Bike Festival Austria vertreten, ebenso wie Unternehmen, die E-Bikes Akkus reparieren oder Nachbauten erzeugen.
Über richtige Neuerungen will noch kein Hersteller was verraten, man hört jedoch, dass etwa Bosch bereits an der Generation 5 seines beliebten E-Bike-Antriebs arbeitet, der mit einem 800 Wh-Akku und kleinerem Motor kommen soll.
Auch Anbieter von Radreisen präsentierten sich auf dem Bike Festival in Wels, wie etwa Steff Wagner von RACA - Race Across Austria. Das Race Across Austria ist ein selbstunterstütztes Ultra-Distanz-Radrennen für Anfänger und Abenteurer.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.