Dienst nach Vorschrift - das gibt es bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Magistrats in Villach nicht. Quer durch alle Abteilungen zeichnen sich die Bediensteten durch kreative Ideen und nachhaltige Vorschläge aus, die in Projekte umgewandelt werden. Dazu gibt es einen internen Wettbewerb.
In Villach macht sich nicht nur die Politik Gedanken, die Stadt noch lebenswerter zu machen. Die Bediensteten des Magistrats sorgen mit ihren kreativen Ideen, dass sich in der Stadt Menschen, Tiere und Pflanzen wohlfühlen. „Wir sind stolz auf unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich Gedanken zum Wohle der Stadt sowie der Einwohner machen“, so Magistratsdirektor Christoph Herzeg.
Unsere 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln die unterschiedlichsten Vorschläge aus der Praxis heraus.
Bürgermeister Günther Albel
Altes Handwerk und Asphalt-Recycling
In diesem Jahr haben gleich drei Projekte mit ihrer Nachhaltigkeit bei einem magistratsinternen Wettbewerb überzeugen können. So wird in der Abteilung Stadtgrün großer Wert auf den Schutz der Biodiversität gelegt, und deshalb wird wieder mit der Sense gemäht. „Wir tauschen Einheitsgrün gegen bunte Blumenwiesen“, erklärt Stadtgrün-Leiter Wolfgang Faller, der ergänzt: „Die Pflege dieser Blumenwiesen ist allerdings eine Herausforderung - das Gras ist oft für herkömmliche Mähgeräte zu hoch.“ Und weil Mähroboter und Motorsensen laut, teuer und nicht umweltfreundlich sind, wird eben wieder zur Sense gegriffen. Um das alte Handwerk richtig zu lernen und effektiv zu arbeiten, wurde deshalb ein eigener Sensen-Mähkurs organisiert.
Das zweite Siegerprojekt beschäftigt sich mit einer alten Kulturtechnik: Im Rahmen des Baus des Grünen Eck in Perau wurde eine sogenannte Trockenmauer umgesetzt. „Trockenmauern sind wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Die Technik wird aber heutzutage kaum mehr angewendet und geht leider nach und nach verloren“, so Bürgermeister Günther Albel. Die Trockenmauer ist bereits ein Ausbildungsmodul für Lehrlinge des Stadtgartens und des Wirtschaftshofes, die von Mitarbeitern und Experten an den Nachwuchs weitergegeben werden.
Dass die Ideen für mehr Nachhaltigkeit aus der täglichen praktischen Arbeit entstehen, zeigt der dritte Sieger. Im Wirtschaftshof war man mit dem Einsatz von Kaltasphalt vor allem im Winter nicht zufrieden. „Kaltasphalt verbindet sich schlecht mit dem Untergrund, wird in Plastikkübeln geliefert und ist teuer“, schildert Wirtschaftshof-Leiter Alfred Wolliger die Nachteile. Abhilfe soll künftig eine mobile Asphaltmischanlage schaffen, die abgefrästes Straßenmaterial wiederverwerten kann. Damit werden dann abgefräste Asphaltschichten mit Bitumen bei den Straßenbaustellen wiederverwertet. „Die Ersparnis ist so groß, dass sich die Investition in die neue mobile Wiederaufbereitungsanlage in zwei Jahren amortisiert“, freut sich der Stadtchef.
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