Schutzprojekte

Millionenregen für Moore: Ennstal als Zankapfel

Steiermark
06.02.2024 06:30

Gute Nachrichten für das Klima: In der Steiermark werden knapp 300 Hektar Feuchtgebiete renaturiert. Störgeräusche gibt es nur in einer Region.

Als äußerst kritisch wird der Zustand der österreichischen Moore beschrieben. Laut einer Studie des Umweltbundesamts weisen mehr als 90 Prozent einen Sanierungsbedarf auf. Dabei sind intakte Feuchtgebiete eine der stärksten Waffen im Kampf gegen den Klimawandel: Sie speichern große Mengen an Kohlenstoff, haben eine wichtige Funktion als Wasserspeicher, sind darüber hinaus Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten.

Umso erfreulicher ist die jüngste Nachricht aus dem Naturschutzressort des Landes Steiermark, wonach das Budget für Schutzprojekte verdoppelt wurde: „Allein in den nächsten zehn Jahren investieren wir rund fünf Millionen Euro in die Renaturierung und Wiedervernässung von Feuchtgebieten auf einer Fläche von insgesamt 288 Hektar“, berichtet Landesrätin Ursula Lackner (SPÖ). Etwa die Hälfte des Investitionsvolumens kommt aus EU-Mitteln.

Sechs steirische Projektgebiete
Konkrete neue Projektgebiete sind die Region Ödensee (Maßnahmenfläche ca. 4 Hektar), die Region Koralpe Ostabfall (25 ha), Zlaimmöser (5 ha), Dürnberger Moor (7 ha) und das Pichlmaier-Moos (22 ha). Das mit Abstand größte Projektgebiet befindet sich im Ennstal/Ausseerland, wo man gleich 225 Hektar renaturieren möchte.

Bedeutende Biotop-Typen wie die für das Ausseerland typischen Narzissenwiesen wären laut ...
Bedeutende Biotop-Typen wie die für das Ausseerland typischen Narzissenwiesen wären laut Naturschutzbund gefährdet.(Bild: NB/Stefan Weiss)

Einen Rückschritt beim Schutz von Moorgebieten ortet der Naturschutzbund indes im Moosberg-Pötschen-Gebiet. Der geplante Bau einer Straße vom Pötschen zur Losermaut würde dieses Hochmoor „massiv beeinträchtigen“, wie Präsident Johannes Gepp sagt.

Er fordert gemeinsam mit anderen NGOs eine „sofortige Unterschutzstellung“ der gesamten Fläche. „Wird die Straße gebaut, muss es zu einem Behördenverfahren kommen. Da es teils einen geschützten Landschaftsteil betrifft, muss dies ohnehin mitgeprüft werden“, heißt es dazu aus dem Büro Lackner.

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