Taucherdrama

Vater von Nitsch: “Es geht ihm schon viel besser”

Österreich
07.06.2012 19:04
Nach der dramatischen Rettung vor der Küste Santorins erholt sich der österreichische Extremtaucher Herbert Nitsch derzeit in einem Athener Militärspital (Bild rechts). Nach der Erstversorgung in einer Druckkammer wurden dem 42-Jährigen Sedativa verabreicht, er steht unter ständiger Beobachtung. Vater Gerhard Nitsch gab am Donnerstag gegenüber der "Krone" Entwarnung: "Es geht ihm schon viel besser, er ist ansprechbar, die Gefahr ist gebannt."

Wie berichtet (siehe Infobox), tauchte der Wiener am Mittwoch mit einem Atemzug auf sagenhafte 244 Meter ab. Ein Spezialschlitten zog ihn in die Tiefen des Mittelmeeres, doch als er 4:23 Minuten später an die Oberfläche zurückkam, kam es zu wahren Schreckensszenen. Denn nach dem spektakulären Tauchgang rang Nitsch nach Luft, konnte sich von den Strapazen nicht erholen.

Weltrekord nicht gebrochen
Ob er die Rekordtiefe erreicht hatte, war anfangs unklar - die Geräte wurden erst in der Nacht ausgewertet. Jetzt steht fest: Nitsch hat die angepeilten 244 Meter zwar erreicht, seinen eigenen Weltrekord von 2007 aber nicht gebrochen. Denn: Laut Reglement müssen Taucher bei vollem Bewusstsein oben ankommen, das war nicht der Fall. Laut seiner Crew dürfte er bei der wilden "Fahrt" nach oben (vier Meter pro Sekunde) ohnmächtig geworden sein. Nach dem Kampf gegen die Tiefe folgte der Kampf gegen den Tod.

Dramatische Rettung erfolgte im Tiefflug
Einer lückenlosen Rettungskette verdankt der 42-Jährige sein Leben. Sprach das überforderte Management zunächst noch von "Sicherheitsmaßnahmen", entpuppte sich der Nottransport in ein Athener Militärspital später als überlebenswichtig. Nachdem Nitsch per Motorboot an Land und Minuten später zum Flughafen Santorin gebracht worden war, ging es per Jet in die griechische Hauptstadt in die Dekompressionskammer. Um keinen weiteren Druck auf den Patienten auszuüben - wie bei Tauchunfällen üblich -, betrug die Flughöhe zwischen Santorin und Athen keine 300 (!) Meter.

Vater Gerhard weicht nicht von seiner Seite
Während der Wiener auf dem Flug ansprechbar war und sogar gescherzt haben soll, verschlechterte sich in Athen sein Zustand dramatisch - akute Lebensgefahr. Erst gingen die Ärzte sogar von einem Herzstillstand bei ihm aus - das dürfte jedoch auf seinen ohnedies extrem niedrigen Ruhepuls von 30 zurückzuführen sein. Die nächsten Tage wird der "tiefste Mensch der Welt" im Spital verbringen, Vater Gerhard weicht ihm da nicht von der Seite.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele