Das erste Verfahren von wahrscheinlich vielen: In der Causa Commerzialbank wird nun dem ehemaligen Vorstand Martin Pucher der Prozess in Eisenstadt gemacht. Jedoch werde der ehemalige Bankchef nicht erscheinen - das lässt er über seinen Anwalt ausrichten.
Der erste Prozess in der Causa Commerzialbank steht vor der Tür. Ab 23. Jänner muss sich der frühere Vorstand Martin Pucher (67) in einem Nebenverfahren im Landesgericht Eisenstadt wegen Veruntreuung vor Gericht verantworten. So war es zumindest geplant - aber zu seiner Verhandlung wird der ehemalige Bankchef nicht erscheinen.
Medizinisches Gutachten als Entschuldigung
Pucher werde es zu seinem Prozess aus gesundheitlichen Gründen nicht schaffen, teilt sein Anwalt Norbert Wess mit. Pucher gilt als schwer krank, nicht verhandlungsfähig - das bestätigt ein medizinisches Gutachten. Der Angeklagte lässt über seine Verteidigung jedoch ausrichten, dass er explizit mit einer Verhandlung in Abwesenheit einverstanden ist - der erste Prozess in der Causa Commerzialbank kann also trotzdem starten.
Mitarbeiter mundtot gemacht?
Die Anklageschrift der WKStA richtet sich gegen drei Personen - inklusive Pucher - wegen Erpressung und Veruntreuung, der Schaden beläuft sich auf 70.000 Euro. Der ehemalige Mitarbeiter der Bank soll im Zuge der Beendigung seines Dienstverhältnisses 2017 mit der Aufdeckung von Malversationen in der Bank gedroht haben. Für sein Schweigen soll ihm Bargeld in der Höhe von 70.000 Euro aus den Mitteln der Bank übergeben worden sein - unter anderem von Pucher.
Gegen weitere 39 Beschuldigte wird in der Causa Commerzialbank Mattersburg hingegen noch ermittelt. Die Vorwürfe lauten schweren gewerbsmäßigen Betruges, Untreue, betrügerischer Krida, Bilanzfälschung, Geldwäscherei sowie wegen diverser Korruptionsvorwürfe. Mit einem Schaden von mindestens 600 Millionen Euro.
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