Auch Sanis verletzt

27-Jährige vor dem Erstickungstod gerettet

Oberösterreich
06.01.2024 13:00

Es war Rettung in allerletzter Sekunde! In Aspach, Bezirk Braunau, drohte eine junge Frau zu ersticken. Als die Rettungskräfte eintrafen, atmeten auch sie das giftige Gas ein, ehe der Melder an der Uniform Alarm schlug. Insgesamt werden nun vier Personen behandelt, die 27-Jährige muss in die Druckkammer nach Graz.

Der Lebensgefährte (26) der Innviertlerin hatte um 6.40 Uhr des Dreikönigstages Alarm geschlagen, als er nach Hause kam: Die 27-Jährige lag bewusstlos im Bett in der gemeinsamen Wohnung. 

Ein Sanitäter-Team des Roten Kreuzes eilte zum Einsatzort, dachte zuerst an eine interne Erkrankung. Plötzlich schlugen die CO-Warner, die eine gefährliche Konzentration des giftigen Kohlenmonoxids in der Luft erkennen, an! 

Helfer auch im Spital
Die Helfer brachten die 27-Jährige sofort ins Freie, brachten auch deren Lebensgefährten in Sicherheit. „Unsere Einsatzkräfte werden auch im Krankenhaus Ried untersucht, da sie ebenfalls dem Kohlenmonoxid ausgesetzt waren“, erklärt Christian Hartl, Sprecher des Roten Kreuzes Oberösterreich, auf „Krone“-Anfrage.

Während die Sanitäter und der Lebensgefährte, er war in einem anderen Raum als die 27-Jährige gewesen, offenbar keine schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen zeigten, gilt die 27-Jährige als schwer verletzt, es besteht bei massiven CO-Vergiftungen auch immer Lebensgefahr. Die Bewusstlose muss in einer Druckkammer behandelt werden, um das Gas aus dem Blutkreislauf zu „pressen“. Die näheste, freie Druckkammer befand sich am Dreikönigstag in Graz. „Wegen der schwierigen Witterungsbedinungen war ein Flug per Rettungshelikopter nicht möglich. Die Patientin wird mit einem Intensivfahrzeug überstellt“, so Hartl.

Fakten

Kohlenmonoxid (CO)
ist ein farbloses, geruchloses Gas, das bei unvollständiger Verbrennung entsteht.

  • Wirkung: Inhaliertes Kohlenmonoxid bindet an Hämoglobin, das Protein in den roten Blutkörperchen, das dem Blut seine rote Farbe verleiht und es ihm ermöglicht, Sauerstoff zu transportieren. Das Kohlenmonoxid verhindert, dass das Blut Sauerstoff transportieren kann, sodass das Körpergewebe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Kleine Mengen sind in der Regel harmlos, bei einem zu hohen Kohlenmonoxidspiegel tritt aber eine Vergiftung ein. Kohlenmonoxid wird über die Lunge ausgeatmet und verschwindet nach einigen Stunden wieder aus dem Blut.
  • Eine leichte Kohlenmonoxidvergiftung verursacht Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Erbrechen, Schwindel und Koordinationsstörungen. Die meisten Menschen, die eine leichte Kohlenmonoxidvergiftung haben, erholen sich wieder schnell, wenn sie an die frische Luft gelangen.
  • Eine mittlere Kohlenmonoxidvergiftung verursacht eine Beeinträchtigung des Urteilsvermögens, Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Krämpfe, Schmerzen in der Brust, Atemnot, niedrigen Blutdruck und Koma. Daher sind viele Opfer nicht in der Lage, sich allein zu bewegen, und müssen gerettet werden.
  • Eine schwere Kohlenmonoxidvergiftung ist häufig tödlich. In seltenen Fällen können sich nach der vorläufigen Erholung von einer Kohlenmonoxidvergiftung Wochen später Symptome wie Gedächtnisverlust, Koordinationsstörungen, Bewegungsstörungen, Depressionen und Psychosen (die als verzögerte neuropsychiatrische Symptome bezeichnet werden) entwickeln.
  • Das Gefährliche an einer Kohlenmonoxidvergiftung ist, dass Schläfrigkeit und Benommenheit meist nicht als Vergiftungssymptom gewertet werden. Daher kann sich eine Person mit leichter Vergiftung schlafen legen und nichts ahnend weiter Kohlenmonoxid einatmen, bis eine schwere Vergiftung oder der Tod eintritt. Manche Menschen mit chronischer Kohlenmonoxidvergiftung, die durch Öfen oder Boiler verursacht werden, schreiben ihre Symptome möglicherweise anderen Ursachen wie einer Grippe oder anderen Virusinfektionen zu.

Der Grund für den CO-Austritt ist inzwischen auch geklärt: Bei der Heizung hatten sich Verbindungsstücke der Entlüftung, bzw. der Abgasleitung gelöst und so waren die giftigen Gase in der Nacht unbmerkt ins Haus gesickert.

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