Die wirtschaftliche Wachstumsschwäche lässt auch im Ländle die Arbeitslosenzahlen steigen. Landeshauptmann Markus Wallner will nun ein Treffen der Sozialpartner, um dem Trend entgegenzusteuern.
Bereits bei der Landtagssitzung im Dezember hatte Landeshauptmann Markus Wallner aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage steigende Arbeitslosenzahlen prognostiziert. Gemeinsam mit den Sozialpartnern will er nun überlegen, wie dem negativen Trend entgegengesteuert werden kann. Ein Treffen soll noch im Jänner über die Bühne gehen. Wallners Ziel für dieses Jahr: Die Zahl der Arbeitssuchenden soll unter 10.000 liegen.
Bereits zu Jahresbeginn liegt der Wert aber bereits über der Grenze: Exakt 10.164 Menschen waren Ende 2023 ohne Job. Besonders betroffen sind nach wie vor jene, deren höchste Ausbildung ein Pflichtschulabschluss ist. Das trifft auf 5038 Männer und Frauen - und somit auf knapp die Hälfte aller Arbeitssuchenden zu. Von den finanziellen Mitteln, die die Landesregierung im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit bereitstellen will, dürfte somit einiges in den Bereich Weiterbildung und Qualifizierung fließen.
waren mit 31. Dezember 2023 auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Das entspricht einem Zuwachs von 707 Personen bzw. 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Wirtschaftliche Wachstumsschwäche
Eine der Ursachen für die steigenden Arbeitslosenzahlen ist die wirtschaftlichen Wachstumsschwäche. „Besonders betroffen sind Bundesländer mit einem hohen Anteil an Arbeitsplätzen in der Industrie und im Bau“, analysiert Vorarlbergs AMS-Chef Bernhard Bereuter die aktuellen Entwicklungen. In Vorarlberg liege der Anteil an Beschäftigten im Bereich Herstellung von Waren bei 26 Prozent. Das ist der höchste Anteil im Bundesländervergleich.
In Zukunft gehen wir von einer sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften ohne Ausbildungsabschluss bei einer gleichzeitigen Beschäftigungsausweitung im mittleren und höheren Qualifikationssegment aus.
Bernhard Bereuter (AMS)
Bild: Lisa Mathis
Trotz schwacher Konjunktur und steigender Arbeitslosigkeit wird der Arbeitskräftemangel weiter ein Thema bleiben, ist sich Bereuter sicher. „In Zukunft gehen wir von einer sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften ohne Ausbildungsabschluss bei einer gleichzeitigen Beschäftigungsausweitung im mittleren und höheren Qualifikationssegment aus.“ Mit höherer Qualifizierung würden sich dann die Arbeitsmarktchancen der Betroffenen erhöhen. Gleichzeitig werde ein wichtiger Beitrag zur Besetzung der offenen Fachkräftestellen geleistet.
Offene Stellen
Offene Stellen gibt es derzeit bei den Fremdenverkehrsberufen (309), den Metall- und Elektroberufen (195) sowie im Gesundheitsbereich (65). Rückgänge hingegen waren vor allem bei den Bauberufen (-54) zu verzeichnen. Und auch bei den Reinigungsberufen (-50) reduzierte sich die Zahl der Jobangebote.
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