Das Fass zum Überlaufen gebracht hatte zuletzt die Ausschreibung eines Kreisverkehrs, "den konnten wir um 750.000 Euro einfach nicht bauen", so Baudirektor Walter Hebsacker. Die Stadt hob das Verfahren daher auf. Nun wurde bei zwei Vergaben - eine Deckenerneuerung und Arbeiten bei einem Sportzentrum - erstmals versteigert, was durch eine Novelle der Bundesvergabeordnung seit 2009 möglich sei. In dreiminütigen Zeitfenstern können die Baufirmen günstigere Angebote legen: Verstreicht ein Zeitfenster ohne neues Anbot, erhält das bis dahin günstigste Unternehmen den Zuschlag.
Ursprüngliche Angebote um 30% gesenkt
Die genaue Ersparnis wollte Hebsacker zwar nicht nennen, einzelne Firmen hätten ihr ursprüngliches Gebot aber um bis zu 30 Prozent nach unten nachgebessert, sagte Schmidt. Nach Angaben des Baudirektors hätten sich die Preise zumindest stark dem geschätzten Wert genähert.
Stadträtin: "'Mafia' sage ich aber nicht"
"Die Empörung unter den fünf Platzhirschen ist so groß, da weiß man, das was nicht stimmt. 'Mafia' sage ich aber nicht", so die Stadträtin. Aus diesem Kreis seien die beiden ersten Auktionen auch beeinsprucht worden, weshalb diese Verfahren noch nicht abgeschlossen sind. Bei einzelnen Ausschreibungen hätten diese fünf Firmen teilweise sogar exakt dieselben Preise angeboten. Die übliche Preissteigerung in der Branche mache knapp fünf Prozent aus, im Vorjahr seien es fast 20 Prozent gewesen: "Das ist nicht nachvollziehbar", so Schmidt.
Österreichweit wurden bereits rund 30.000 derartige Auktionen durchgeführt, sagte Hebsacker. Vor allem in der Privatwirtschaft sei dies bei vielen Unternehmen üblich - aber auch bereits im öffentlichen Dienst, etwa durch die Stadt St. Pölten oder die steirische Landesimmobiliengesellschaft. Laut Hebsacker sollen Auktionen im Salzburger Magistrat nicht nur im Baubereich angewandt werden, sondern im gesamten Beschaffungswesen.
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