Ein Besuch des Cirque Noël in Graz ist für einige steirische Familien bereits eine regelrechte Weihnachtstradition. Doch wie geht es eigentlich den Artisten, die Weihnachten weit weg von ihren Familien verbringen? Wir haben bei zwei Darstellern des französischen Cirque Le Roux nachgefragt.
Paris, New York, Berlin, Madrid, Salzburg - wenn Lolita Costet und Naël Jammal aufzählen, wo sie schon überall Weihnachten gefeiert haben, könnte man neidisch werden. Zugleich jedoch sind die beiden Artisten des Cirque Le Roux nicht zu beneiden, denn Weihnachten zu Hause zu feiern, gehört bei ihnen eher zur Ausnahme.
Weihnachtszeit ist „intensivste Phase des Jahres“
„Die Zeit rund um Weihnachten und Neujahr ist für uns Zirkusartisten einfach eine der intensivsten Phasen des Jahres“, erzählt Jammal. Er kann sich noch gut an sein erstes Weihnachten auf Tour erinnern: „Es war schon komisch, nicht zu Hause zu sein und mit Kollegen in einem Hotel oder einer Gästewohnung zu feiern“, erinnert er sich. „Aber wir sind ja auch Artisten geworden, um auf der Bühne zu stehen. Wenn man diesen Job macht, weiß man, worauf man sich einlässt“, ergänzt er.
Auch Costet stimmt ihm zu: „Es ist ja eigentlich ein Zeichen des Erfolges als Zirkuskünstler, wenn man in dieser Zeit nicht zu Hause ist.“ Und obwohl ihr Herz der Bühne gehört, sind Costets Gedanken auch zu Hause in Frankreich, bei ihren beiden Kindern: „In den vergangenen Jahren waren sie zu Weihnachten auch schon mit auf Tour. Aber das geht nur, wenn wir nicht allzu weit von zu Hause entfernt sind. Ich muss auch daran denken, was für sie am besten ist. Meine Eltern kümmern sich liebevoll um sie und bieten ihnen das Weihnachten, das man sich als Kind wünscht“, sagt sie.
„Wir Artisten sind ja auch wie eine Familie“
Und wie feiert man Weihnachten weit weg von der Heimat? „Wir Artisten sind ja auch wie eine Familie. Wenn wir wissen, dass wir gemeinsam auf Tour sind, lassen wir uns immer etwas einfallen“, sagt Jammal. Die Truppe des Cirque Le Roux, die heuer Weihnachten in Graz verbringt, hat schon im November mit den Plänen begonnen: „Wir haben gewichtelt, jeder ist mit einem Geschenk im Koffer angereist“, erzählt Costet. „Und ich packe jedes Mal auch ein bisschen Deko ein, um mir mein Hotelzimmer ein wenig weihnachtlich zu gestalten“, sagt sie.
Den 24. Dezember verbringen sie gemeinsam - „ganz gemütlich“, sagt Jammal. Und bereits am Christtag stehen sie schon wieder im Grazer Orpheum auf der Bühne: „Es ist auch schön zu wissen, dass wir mit unseren Auftritten dazu beitragen, dass die Menschen im Publikum ein schönes Weihnachten haben“, sagt Costet.
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