Gab Terror-Nutzung zu

Hamas: Israel zwang Spitalchef mit Folter zu Lügen

Die Gesundheitsbehörde der Hamas hat Israels Militär vorgeworfen, einen Krankenhausdirektor gefoltert zu haben. Er sei dazu gebracht worden, die „Darstellung der Besatzung“ zu erzählen, hieß es in einer Mitteilung. Zuvor hatte die israelische Armee ein Video veröffentlicht, in dem ein Krankenhausdirektor einräumt, dass die Hamas die Einrichtung nutzt.

Israels Militär hatte der Terrororganisation Hamas wiederholt vorgeworfen, Krankenhäuser als Basis für Terroraktivitäten zu missbrauchen. Bei dem Mann, der in dem Video spricht, soll es sich um den Leiter des Krankenhauses Kamal-Adwan in Jabalia im Norden des Gazastreifens handeln. Ahmed Kahalot sagt auf Arabisch, seit 2010 im Rang eines Brigadegenerals bei der Hamas zu sein, aber seit 13 Jahren an keinen Militärtrainings mehr teilgenommen zu haben. Die Hamas-Mitglieder würden nur zehn Tage in seinem Krankenhaus bleiben und anschließend wieder ihren Aufenthaltsort wechseln. Früher hätten sich bis zu hundert Terroristen gleichzeitig im Krankenhaus versteckt. Dieser Ort sei sicher für sie, da sie in der Einrichtung keinen Angriffen ausgesetzt seien.

Hier sehen Sie das Video, das die israelische Armee veröffentlicht hat.

Büros im Krankenhaus
Sogar 16 Mitarbeitende des Krankenhauses seien Mitglieder des bewaffneten Arms der Hamas gegeben, gab Kahalot an, beispielsweise Ärzte und Krankenschwestern. Die Terrororganisation soll ihm nach sogar Büros mit separaten Telefonkabeln in seinem Krankenhaus haben.

Dem mutmaßlichen Krankenhausdirektor nach wurde unter anderem ein aus Israel verschleppter Soldat behandelt. Seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober wurden insgesamt etwa 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die Terroristen hätten einen eigenen Krankenwagen gehabt, um Entführte und Leichen zu transportieren. „Einmal habe ich sie angefleht, einen Verwundeten zur Behandlung ins indonesische Krankenhaus oder Shifa-Krankenhaus zu bringen. Sie lehnten ab“, sagte Kahalot.

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Fotos

Der Mann übte in dem Video, das am Dienstag veröffentlicht wurde, zudem Kritik an der Hamas-Führung. Es handle sich um Feiglinge, die sich selbst verstecken würden, ihr Volk aber zurückgelassen hätten. Israels Militär hatte dem Kriegsgegner immer wieder vorgeworfen, Krankenhäuser als Basis für Terroraktivitäten zu missbrauchen (siehe Video oben). Das auf X gepostete Video könnte das untermauern.

Hamas dementiert
Das Material wurde allerdings nicht unabhängig überprüft. Die Gesundheitsbehörde, die von der Hamas kontrolliert wird, warf der Gegenseite vor, den Krankenhausdirektor zur „Darstellung der Besatzung“ gezwungen zu haben. Ahmed Kahalot sei von Israelis eingeschüchtert und durch „Schläge und Folter“ dazu gebracht worden, Lügen über die Hamas zu erzählen, teilte die Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit.

Laut Berichten hat Israels Präsident Yitzhak Herzog eine neue Feuerpause angeboten, die mindestens eine Woche dauern soll. Im Gegenzug sollen etwa 40 Geiseln aus dem Gazastreifen freigelassen werden.