Große Konzerthighlights muss man im Jänner mit der Lupe suchen. Eines kommt am 23. Jänner ins Wiener Chelsea. Das kanadische Psych-Rock-Duo Ghostwoman überzeugt mit Melancholie und Mystizismus. Der perfekte Soundtrack für kühle Wintertage.
Ein wuchtiger Drum-Schlag von der Seite, die Fuzz-Gitarre sitzt und die Halleffekte geben dem bunten Treiben fast schon etwas Sakrales. Willkommen in der Welt von Ghostwoman, einem kanadischen Duo, das zunehmend die Konzertsäle der westlichen Welt erobert. Ihr aktuelles Album „Hindsight Is 50/50“ ist das dritte innerhalb von nur 18 Monaten und soll laut des federführend verantwortlichen Masterminds Evan Uschenko nun die Essenz der Band hervorkehren. Verantwortlich dafür sei Drummerin und Co-Songschreiberin Ille van Dessel, deren Beitrag zu den neuen Songs eine entscheidende Weiterentwicklung für das Band-Gesamtkorsett zeitigte, während Uschenko davor noch strikt alleine schrieb.
Weite Wüstenwelt
Die Ursprünge des Sounds kamen Uschenko in den endlosen Wüstenweiten seiner Wahlheimat Arizona. Erst als Tourmusiker für den kanadischen Musiker Michael Rault, später inspiriert von Acts wie King Gizzard & The Lizard Wizard oder Jacco Gardner. Freilich findet man im psychedelischen Allerlei von Ghostwoman auch den hemdsärmeligen Gitarren-Wahnsinn von The Brian Jonestown Massacre, allerdings ohne deren Skandalträchtigkeit selbst auf die Bühne zu bringen. Mit der EP „Lost Echos“ stellte sich Uschenko 2020 das erste Mal vor, die ersten Werke seien aber eher als einzelne Songs, denn als Gesamtprodukt zu betrachten.
Mit „Hindsight Is 50/50“ hat sich das zum fixen Duo ausgefranste Garage-Projekt nun endgültig eine Identität verschafft, nach der man eine ganze Zeit lang gesucht hatte. Die nur selten ausladenden, meist sehr würzig und knapp gehaltenen Tracks vermitteln nicht nur eine latente Sehnsucht nach den Hippie-Idealen der Doors, sondern sorgen auch für das wohlige Gefühl, mit einer Art von Nostalgie konfrontiert zu sein, die man nicht so genau benennen und verorten kann. Um in den Kosmos von Ghostwoman bestmöglich eintauchen zu können, sollte man sich dem Sound vor allem live hingeben und sich vielleicht auch ein bisschen mit alten Klassikern von The Gun Club darauf einstimmen.
Live in Wien
Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am 23. Jänner im Wiener Chelsea, wo Ghostwoman im sonst so konzertbrachen Jänner garantiert für nebulös-mystische Show sorgen werden. Unter www.loveyourartist.com gibt es noch Tickets und weitere Informationen zum psychedelischen Rock-Highlight des frühen Jahres 2024.
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