Vorfall in Jerusalem

Polizisten hinderten Demonstrierende an Marsch

Ausland
08.12.2023 08:33

In Jerusalem sind am Donnerstagabend ultrarechte Israelis mit der Polizei zusammengestoßen. Die Beamtinnen und Beamten hinderten die Demonstrierenden daran, durch die Altstadt zu marschieren. Zuvor war bereits Kritik laut geworden, dass die Polizei die rechte Demonstration genehmigt hatte.

Die Teilnehmenden forderten mitunter eine „Wiederherstellung der vollständigen jüdischen Kontrolle in Jerusalem und auf dem Tempelberg.“ Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Jüdinnen und Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Zudem forderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass die muslimische Wakf-Behörde vom Tempelberg vertrieben werden soll. Diese ist für die Verwaltung zuständig, während sich die israelische Seite um die Sicherheit kümmert. Laut einer Vereinbarung mit den Behörden dürfen Jüdinnen und Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es immer wieder Verstöße.

„Kugel in den Kopf für jeden Terroristen“
Laut einem Flugblatt sollte der Marsch am Donnerstagabend auch durch das muslimische Viertel gehen.  Das israelische Fernsehen berichtete, dass einige Menschen entgegen einer Vereinbarung Schilder bei sich getragen hätten. „Eine Kugel in den Kopf für jeden Terroristen und es gibt keine Koexistenz mit Feinden“, hieß es etwa. Auf Videos ist zu sehen, wie die Demonstrierenden singen und ihre Forderungen rufen. Die Polizei bringt einige von ihnen weg und hindert sie daran, durch die Altstadt zu marschieren.

Aus palästinensischer Sicht sind die Forderungen wie eine vollständige jüdische Kontrolle in Israels Hauptstadt eine Provokation. Auch Jordaniens Regierung hatte die Genehmigung des Marsches verurteilt. Das Nachbarland warnte vor „der Fortsetzung einseitiger und illegaler israelischer Maßnahmen, die darauf abzielen, den historischen und rechtlichen Status“ von Jerusalem und seinen heiligen Stätten zu verändern.

Israels Militär hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenserinnen und Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele