Der neue „Tatort“ (20.15 Uhr, ORF 2) wartet wieder einmal mit einer besonders fantasievollen Geschichte auf - Mord wird bei den schillernden Figuren in Münster fast zur Nebensache. Lesen Sie hier in unserem beliebten „Krone“-„Tatort“-Protokoll, ob es sich lohnt, einzuschalten.
Es geht schon einmal haarsträubend los in diesem „Tatort“ aus Münster: Ein Bewohner hat ein Buch darüber geschrieben, dass er nach einem Flugzeugabsturz in einem Dschungel von Ureinwohnern aufgenommen wurde - daher auch der Titel des heutigen Sonntagabendkrimis, „Der Mann, der in den Dschungel fiel“. Dafür wird der Autor Stan Gold (Detlev Buck) von niemand Geringerem als Gerichtsmediziner Karl-Friedrich Boerne in seiner Rolle als Philantrop zum Stadtschreiber ernannt. Boerne wird kurz darauf aber auch zum Lebensretter von Stan Gold, als dieser zusammenbricht, weil er für ihn lebensgefährliches Bienengift in den Hals gespritzt bekommen hat
Das passiert alleine in den ersten Minuten des Films, und in dieser Gangart geht es weiter. Ein haarsträubend skurriler Fall entfaltet sich vor Kommisar Frank Thiel und seinem sarkastischen Kollegen Boerne. Und mehr als einmal müssen sie sich fragen: Wem kann man glauben und wer will sie einfach nur an der Nase herumführen?
Das Konzept passt natürlich sehr gut zu dem launigsten aller „Tatort“-Teams. Wer das Duo Jan Josef Liefers und Axel Prahl so liebt wie seine verhaltensauffälligen, aber sympathischen Nachbarn, der wird auch diesem Fall und vor allem den Nebenfiguren darin einiges abgewinnen können. Köstlich, wie Detlev Buck den aufschneiderischen Stan Gold mit seinen schillernden Outfits und ebensolchem Ego mimt. Auch Eva Verena Müller brilliert als herrlich schrille Sabina Kupfer sowie wie so oft Christine Urspruch als Silke „Alberich“ Haller.
Wer es jedoch lieber klassisch mag, für den wird „Der Mann, der in den Dschungel fiel“ vielleicht zu viel Klamauk mitbringen, ein klassischer Mordfall wartet heute Abend auf ORF 2 (20.15 Uhr) jedenfalls nicht. Die Auflösung ist in jedem Fall die Schwachstelle des Krimis, denn die riecht man wirklich schon nach kurzer Zeit meilenweit gegen den Wind...
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