Kasperl der Woche

Integration: Gefangen in der Inszenierungspolitik

Wien
26.11.2023 16:00

Wollen Sie wissen, wie viele Afghanen und Serben in Wien leben? Welche Probleme manche Zuwanderer machen, aber auch welcher Gewinn andere für unsere Stadt sind? Ja! Dann heißen sie wohl nicht Christoph Wiederkehr. 

Der Wiener Vizebürgermeister hatte am Dienstag den neuesten Integrationsmonitor vorgestellt, eine sehr tief gehende Studie zur Migration und ihre Auswirkungen, die alle drei Jahre erscheint. Allerdings war diese Vorstellung fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Medien waren bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht eingeladen (um sich kritische Fragen zu ersparen?). Die Erklärung oder besser Ausrede von Wiederkehrs Sprecherin dazu klingt haarsträubend. Im Wappensaal des Rathauses sei zu wenig Platz gewesen (was Fotos widerlegen).  Und überhaupt sei das Thema für die Öffentlichkeit nicht so interessant.

Ob die Ausladungspolitik eine Idee des Neos-Politikers oder seiner Berater war, ist nebensächlich. Ein Chef ist letztlich für seine Leute verantwortlich.

Grundsatzrede im Präsidentenstil
Einen wahren Einladungsreigen gab es hingegen fast zeitgleich zu Wiederkehrs „Grundsatzrede zum Zusammenleben in Österreich“ (!). Favoriten und Rudolfsheim-Fünfhaus reichen offenbar nicht mehr.

Vor der Europa- und Österreichflagge dozierte der 33-Jährige im Stil des Bundespräsidenten über Putin, den Nahen Osten und die Hamas. Die Zuhörer in der Akademie der Wissenschaften applaudierten pflichtschuldig.

Auch wenn in Wiederkehrs Ansprache inhaltlich einiges richtig war („Menschen, die in Wien Terror huldigen, haben hier nichts zu suchen“), die Inszenierung ist für den Stadtrat eine Nummer zu groß gewesen. Unser  Kasperl der Woche.

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