Mit neuer EP

AYMZ bleibt mit neuen Songs auf dem Erfolgskurs

Musik
29.11.2023 09:00

Erst vor knapp zwei Jahren wurde aus der lieblichen Amy Wald AYMZ. Nach dem erfolgreichen Debütalbum „Pyrolyse“ bleibt es im Sound- und Textcamp chemisch, doch die EP „Aymz“ beschließt ein erfolgreiches Jahr mit deutlich mehr Mut zur persönlichen Offenlegung. 

(Bild: kmm)

Lido Sounds, Reeperbahnfestival, Auftritte bei diversen Klimastreiks und als Support von Yaenniver, besser bekannt als Jennifer Rostock - das Jahr 2023 hat es gut mit AYMZ gemeint und geht nun auch mit einem Knall zu Ende. Nach der musikalischen Umwandlung von der leichtfüßigen Amy Wald in eine wesentlich tiefergehende, inverse Kunstfigur wird dem 2022 vorgelegten Album „Pyrolyse“ jetzt noch eine EP beigesteuert, die rechtzeitig zum Beginn der Adventzeit ein bisschen an der (schein)heiligen Besinnlichkeit rüttelt. Der schlicht „Aymz“ gewählte Name für das vier Songs starke Teil lässt schon vor dem ersten Hören vermuten, dass es hier noch mehr ins Persönliche geht, als es bislang schon der Fall war.

Spiegel nach außen drehen
„AYMZ hat keine Angst, unangenehme Dinge anzusprechen“, erzählte uns AYMZ damals im „Krone“-Gespräch, „das Projekt hat sich von der Frage gelöst, was inhaltlich ins Radio und in den Mainstream passt, sondern geht darauf ein, was wirklich bewegt.“ Vordergründig entwickelt sich das Storytelling auf den neuen Songs tatsächlich in eine persönlichere Richtung. Waren die Themen auf dem Debütalbum zu einem gewichtigen Teil beobachtender Natur, hat AYMZ die letzten Barrieren über den Haufen geworfen, um den ins innere Seelenleben gerichteten Spiegel nun nach außen zu drehen und für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Mit der Single „Allerletzter Tag“ etwa sticht AYMZ musikalisch in poppige Kraftklub-Gefilde und beschriebt die Sehnsucht zur Rückkehr nach einer verlorenen Beziehung, in der es eigentlich nichts mehr zu retten gibt.

Die Mischung aus vereinzelt fragilen Momenten und selbstbewussten Party-Ausritten ist gegeben, die Grenze zwischen Melodieseligkeit und eruptiven Ausritten verschmilzt auf „Aymz“ völlig. Der chemischen Ausrichtung von „Pyrolyse“ blieb AYMZ in Form des Tracks „Tilidin“ treu. Ein synthetisches Opioid und Schmerzmittel, das hier metaphorisch aber auch der Seelenheilung und dem Kitten aufgerissener Narben im Inneren dienen soll. Immer wieder grätschen schwere Gitarren zwischen die Strophen und vermitteln den Songs damit eine Dringlichkeit, die auf dem Debütalbum noch nicht so stringent herausgearbeitet war. „Es wäre absolut falsch, nur über schöne und gute Dinge zu schreiben“, erzählte uns AYMZ im Gespräch. Diesem ehrlichen Grundsatz bleibt sie treu.

Ausrichtung gefunden
„Aymz“ fungiert in der dargebotenen Kürze gleichermaßen als Zustandsbeschreibung wie Seelen-Striptease. Der Sound setzt sich kongruent vom Album fort, weist aber trotzdem neue Facetten auf, die den dazugewonnenen Mut und eine gehörige Portion Selbstsicherheit ausstrahlen. Nach knapp zwei Jahren, in denen sich dieses Projekt im deutschsprachigen Raum ausweitete, scheint es so langsam seine Identität und Ausrichtung gefunden zu haben. Zudem ist „Aymz“ nicht nur ein starkes Kapitel zum Jahresabschluss, sondern leitet auch sofort in ein 2024 ein, das nicht nur viele Live-Termine, sondern vielleicht auch ein weiteres Studioalbum zeitigen wird. Es scheint erst jetzt richtig loszugehen.

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