Herzstillstand

Zivildiener rettete seinem Ausbildner das Leben

Simon Geiseder aus Kirchdorf an der Krems (OÖ) wurde zum Zivildiener des Jahres in Österreich gewählt. Der junge Oberösterreicher rettete bei einem Einsatz nach einem Unfall einen Rotkreuz-Kollegen.

Simon Geiseder (20) aus Kirchdorf/K. wurde in Wien zum Zivildiener des Jahres gewählt – und das nicht ohne Grund: Der gelernte Werkzeugtechniker zeigte nämlich am 31. Oktober 2022, dass er bei seiner Arbeit (er war seit April im Dienst) beim Roten Kreuz viel gelernt hat.

„Es war in der Halloween-Nacht. Da sind wir um Mitternacht zu einem Einsatz nach einem Unfall gerufen worden“, erzählt Geiseder, den die „Krone“ auf der Fahrt zur Verleihung nach Wien erreichte. „Wir wollten gerade die Lenkerin eines Autos auf die Trage heben, als mein Kollege plötzlich umkippte. Er hatte einen Atem-Kreislauf-Stillstand“, schildert er die dramatischen Minuten.

In den Wiener Sofiensälen bekam Simon Geiseder die Auszeichnung von Claudia Plakolm überreicht. Der 20-Jährige war zuvor zum Bundessieger gekürt worden.

(Bild: Alexander Zillbauer)

40 Minuten reanimiert
Und Geiseder reagierte schnell und vor allem richtig. Er startete sofort mit der Reanimation, setzte – wie zuvor gelernt – einen Defibrillator ein, koordinierte gemeinsam mit anderen Anwesenden die Rettungskette und kümmerte sich nebenbei noch um die verletzte Lenkerin. „Zum Glück war mein Kollege wieder ansprechbar, als er vom Notarzt abtransportiert wurde“, erzählt Geiseder. 40 Minuten dauerte die Reanimation.

Harald Schweiger (60, rechts) kann wieder lachen und bedankte sich bei seinem Lebensretter Simon Geiseder.

(Bild: OÖRK/Kirchdorf)

Am meisten hat mir gefallen, dass man beim Zivildienst auf viele Situationen im Leben vorbereitet wird. Etwa auf das Helfen in Situationen, in denen andere vielleicht lieber wegsehen.

Simon Geiseder (20) aus Kirchdorf an der Krems

Und als ob die Geschichte nicht schon ungewöhnlich genug wäre, handelt es sich bei dem Kollegen um einen ganz besonderen. „Der Harald ist beim Roten Kreuz in der Ortsstelle Molln, wo ich zugeteilt war, für die Betreuung und Ausbildung von uns Zivildienern zuständig. Ihm so zu helfen, ist natürlich schon etwas ganz Besonderes“, erzählt Geiseder, der im Dezember 2022 seinen Zivildienst beendete.

Simon Geiseder freut sich über die Auszeichnung.

(Bild: Bundeskanzleramt/Screenshot)

Jetzt als Freiwilliger beim Roten Kreuz
Gemeinsam mit Harald Schweiger machte er zwar nicht mehr Dienst, aber auf der Dienststelle sah man sich natürlich auch später noch. 
Fast ein Jahr danach, ist Geiseder noch immer als Freiwilliger beim Roten Kreuz im Einsatz, weil ihm wichtig ist, anderen Menschen zu helfen.