Bislang 24.000 Beben
Island: Forscher erwarten großen Vulkanausbruch
Die Erdbebenserie auf Island hat auch am Wochenende angedauert. Allein am Sonntag registrierten die Behörden zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens rund 880 Erdbeben, wie der Sender RUV berichtete. Wegen der hohen Zahl an Beben gehen Experten davon aus, dass eine große Eruption bevorsteht. Die Frage sei nur mehr, wann und wo, heißt es.
Allerdings seien die Erschütterungen am Sonntag unter der Stärke von 3,0 geblieben. Es sei deshalb viel ruhiger gewesen als in den zwei Nächten zuvor, heißt es. Dennoch geht man weiterhin davon aus, dass es auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Islands Hauptstadt Reykjavik zu einem starken Vulkanausbruch kommen wird.
Nach einem mehrtägigen Erdbebenschwarm - einer bestimmten Form einer Erdbebenserie - hatten die Behörden den Ort Grindavík mit etwa 3700 Einwohnern evakuiert und auch die nahegelegene Blaue Lagune, die bekannteste Touristenattraktion der Insel im Nordatlantik, geschlossen.
Risse in Straßen, meterbreiter Graben
Fotos aus der Gegend zeigen tiefe Risse in den Straßen und meterbreite Erdlöcher. Es wird von erheblichen Schäden an Häusern ausgegangen. Quer durch den evakuierten Küstenort Grindavík verläuft ein Graben, der an einigen Stellen bis zu einem Meter tief eingebrochen ist, und zwar dort, wo der Magma-Gang in weniger als einem Kilometer Tiefe liegt, berichtet das Magazin „Iceland Review“ auf seiner Website.
Auf der Facebook-Seite der Vulkan- und Katastrophenschutzgruppe des Südlandes heißt es, das Vorhandensein dieses Grabens sei Ortskundigen bekannt gewesen, er trage den Namen Stamphólsgjá. Er sei nun offenbar massiv auseinandergedriftet, und Erdreich sei in die Tiefe gerutscht.
Der erneute Erdbebenschwarm hatte vor rund zweieinhalb Wochen begonnen. Seitdem gab es bereits mehr als 24.000 Beben. Auf der Reykjanes-Halbinsel war es bereits 2021, 2022 sowie im heurigen Sommer zu Vulkanausbrüchen gekommen. Auch diese hatten sich jeweils mit längeren Erdbebenserien angekündigt.
Notstand ausgerufen, Luftfahrtwarnung erhöht
Eine Gefahr für bevölkerte Gegenden bestand bei allen drei Eruptionen nicht. Nach einem Beben der Stärke 4,8 am Donnerstag wurde der Notstand ausgerufen, die Luftfahrtwarnung ist auf Orange erhöht worden.
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