Züchterin angeklagt

Skandal im Stall: Tiere verdurstet und verhungert

Kärnten
08.11.2023 14:48

Ein fast unglaublicher Fall von Tierquälerei wird am Klagenfurter Landesgericht verhandelt. Eine „alternative“ Hofherrin soll ihre Hochlandrinder und Mangalitzaschweine so schwer vernachlässigt haben, dass einige Tiere elend in eisigen Winternächten auf ihrem gefrorenen Kot verhungert und verdurstet sind.

„Wie gehen Sie mit diesen Bildern um?“, will Richterin Michaela Sanin von der Viehhalterin aus dem Raum St. Veit wissen und hält ihr Fotos von verdreckten, verhungerten, verfilzten und verwahrlosten Hochlandrindern und Mangalitzaschweinen vor, die auf gefrorenem Kot liegen - einige von ihnen tot. Die Frau sitzt allerdings sehr entspannt auf der Anklagebank. Sie hört auch nicht zum ersten Mal, dass ihr Tierquälerei vorgeworfen wird. „Was soll ich sagen, wenn sich die Tiere in den Dreck legen. Wir haben alles Nötige  getan. Das war unsere Familie“, behauptet sie dennoch mitleidslos. Und überhaupt müssten diese Rassen abgehärtet und „naturnah“ gehalten werden.

Amtstierarzt entsetzt
„Diese alternative Haltung gepaart mit extremer Ahnungslosigkeit hat zu dem Jammerbild geführt", ist auch der Amtstierarzt noch immer fassungslos über die Zustände, die auf dem kleinen Hof geherrscht haben. Und offenbar auch noch immer herrschen, auch wenn sich die Lebensbedingungen der Tiere aufgrund der vielen Kontrollen und Anzeigen doch verbessert haben. Denn Tierhalteverbot gibt es noch immer keines. Und erst wenige Tage vor dem Prozess am Mittwoch hat der Veterinär wieder festgestellt, dass die Schweine bei der Frau im wahrsten Sinne des Wortes „arme Schweine“ sind: „Ich verstehe einfach nicht, warum ihr das macht“, sagt er. „Die Schmerzgrenze für eure Tiere liegt bei euch sehr hoch!“

Wie hoch die Schmerzgrenze der Richterin bei der Festsetzung der Strafe liegt, wird sich erst zeigen, denn die neuen Vorwürfe müssen geprüft werden, daher wurde das Verfahren vorerst vertagt. Theoretisch drohen der gebürtigen Deutschen, die im Laufe der Zeit schon mehrere Höfe bewirtschaftet hat, bis zu zwei Jahre Haft. Praktisch kritisieren Tierschützer immer wieder, dass die Urteile für Tierquäler fast immer sehr mild ausfallen. 

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