Arbeit niedergelegt

Streik: Metaller ziehen die Daumenschrauben an

Vorarlberg
07.11.2023 06:25

Im Zuge der Metaller-Warnstreiks ist auch bei Grass in Höchst die Arbeit niedergelegt worden.

Mit Trillerpfeifen, Tröten und Transparenten „bewaffnet“ haben sich am Montag rund 200 Mitarbeiter des Unternehmens Grass auf dem Firmengelände in Höchst formiert. Für drei Stunden wurde beim Beschlägehersteller die Arbeit in der Produktion niedergelegt. Das lautstarke „Pfeif- und Trötkonzert“, von welchem die Versammlung auf dem Vorplatz begleitet wurde, war sicher bis in die Chefetage hinauf zu hören.

Und genau dort sollte die Botschaft auch ankommen: „Das Angebot der Arbeitgeber bei den laufenden Lohn- und Gehaltsverhandlungen ist eine Frechheit und eine Verhöhnung der Leistungen der Beschäftigten“, polterte der Grass-Betriebsratsvorsitzende und PRO-GE-Landeschef Wolfgang Fritz. Seit Tagen sei die Stimmung im Betrieb extrem aufgeheizt. Viel Überredungskunst für die Mobilisierung habe es folglich nicht gebraucht. Sogar die Tatsache, dass es für die Streikdauer keinen Lohn und kein Gehalt gibt - außer man ist Gewerkschaftsmitglied, dann springt nämlich der Streikfonds des ÖGB ein -, hat die Beschäftigten bei Grass nicht davon abgehalten, von ihrem Recht Gebrauch zu machen und die Arbeit niederzulegen.

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Das Angebot der Arbeitgeber bei den laufenden Lohn- und Gehaltsverhandlungen ist eine Frechheit und eine Verhöhnung der Leistungen der Beschäftigten.

PRO-GE-Landeschef Wolfgang Fritz

„Unverschämte“ Arbeitgeber in der Kritik
„Uns reichts. Das Angebot der Arbeitgeber ist eine Unverschämtheit“, findet Murat Abak, der seit 17 Jahren bei Grass arbeitet, deutliche Worte. „Die Arbeitgeber wissen ganz genau, wie schwierig es derzeit für viele Beschäftigte ist. Immer, wenn sie von uns Mehrarbeit verlangt haben, sind wir parat gestanden und haben geliefert. Jetzt soll diese Leistung aber auch etwas wert sein. Wenn sie nichts Besseres anbieten, streiken wir weiter. Da halten alle zusammen und wir werden auch nicht nachgeben.“

Ähnliches bekam man von seinen Arbeitskollegen zu hören: „Die Warnstreiks sind leider notwendig, da das Verhalten der Arbeitgeber bei den Verhandlungen völlig inakzeptabel ist“, ärgert sich Jürgen Schwarz, während er eine Fahne der Produktionsgewerkschaft schwenkt. „Alles ist teurer geworden. Einmalzahlungen oder ein Zweijahresabschluss sind da keine Lösung.“ Schwarz warnt bereits davor, dass die Streiks noch deutlich ausgeweitet werden könnten, sollte bei der nächsten Verhandlung abermals kein faires Angebot vorgelegt werden. „Das kann dann richtig teuer für die Betriebe werden.“

Am Donnerstag gehen die Verhandlungen weiter
Bis Mittwoch wird unter anderem noch bei den Großunternehmen Blum, Collini und Hydro gestreikt. Für Donnerstag ist dann der nächste Verhandlungstermin angesetzt.

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