Ein Mann aus dem Jemen (35) wollte seine Salzburger Wohnung nicht räumen. Der Eigentümer traf ihn zu einem klärenden Gespräch - samt blutigem Ende. Der 35-Jährige stach seinen Vermieter nieder. Er gibt sich zu den Vorwürfen geständig, macht dennoch widersprüchliche Angaben. . .
Die Wohnung ist nicht allzu groß, liegt im Parterre eines Hauses im Salzburger Stadtteil Parsch. Der Volksgarten liegt in Laufweite, leicht lässt sich ein Blick auf die Festung erhaschen. Hier lässt es sich gut leben – für einen 35-jährigen Mann aus dem Jemen waren die Tage in dem Wohnhaus allerdings gezählt. Sein Mietvertrag ist abgelaufen. Am Montagmorgen traf er sich mit seinem Vermieter (61) und einem Immobilienmakler in der Wohnung zur finalen Übergabe. Doch die Situation eskalierte binnen weniger Sekunden.
Täter hatte bei Festnahme Messer in seiner Hand
Der Jemenit schnappte sich ein Messer und stach mehrere Male auf den 61-Jährigen ein. Der Mann sackte zusammen, erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der Immobilienmakler (64) flüchtete aus der Wohnung und schlug Alarm. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und konnte den 35-Jährigen noch am Tatort festnehmen. Das Messer hatte er noch in seinen Händen. „Aufgrund der ständigen Präsenz im Innenstadtbereich befand sich eine Streife in unmittelbarer Nähe“, hieß es seitens der Polizei. Bereits fünf Minuten nach Absetzen des Notrufs konnte man den Mann aus dem Jemen verhaften. Er wollte gerade das Wohnhaus verlassen. Er leistete keinerlei Widerstand.
Das Rote Kreuz brachte den Verletzten in das Krankenhaus. Er befindet sich mittlerweile – trotz seiner schweren Stichverletzungen – nicht mehr in akuter Lebensgefahr.
„Ein ruhiger Zeitgenosse“ oder „der Satan selbst“?
Die Ermittler sperrten den Tatort großflächig ab. Die Spurensicherung machte sich sofort ans Werk. „Es war unglaublich viel los. So ein Wirbel zum Wochenstart“, meinte ein Bewohner bei einem „Krone“-Lokalaugenschein. Wie er die Situation wahrgenommen hat? „Laut war es. Man hat sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Unglaublich, dass so etwas mitten in unserem Haus passiert.“ Seinen Namen will er lieber nicht in der Zeitung lesen. Wie auch die anderen Bewohner des Mehrparteienhauses gab er sich eher zugeknöpft. Hinter vorgehaltener Hand zeigte man sich dann doch gesprächiger. Ein „eher ruhiger Zeitgenosse“ sei der mutmaßliche Täter gewesen, meint eine Hausbewohnerin. Man hätte keine Probleme mit ihm gehabt. Er habe „gut Deutsch gesprochen.“
Anders sah das ein Herr, der in der Wohnung neben dem 35-Jährigen wohnt. „Oft war eine Frau bei ihm. Sie haben viel zu viel Alkohol getrunken.“ Ein weiterer Bewohner meinte vielsagend: „Er hat sich zuletzt immer mehr zurückgezogen. Einmal hat er mir erklärt, dass er der Satan selbst ist.“
Messer-Jemenit gibt sich vollkommen geständig
Noch am Montagnachmittag befragten die Ermittler den Jemeniten zum exakten Tathergang. Der Jemenit zeigte sich zu sämtlichen Vorwürfen geständig.
In punkto Motiv machte der 35-Jährige widersprüchlicher Angaben. Er sitzt in der Justizanstalt Puch-Urstein.
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