Zahlreiche Einschläge
Ukraine meldet größte Drohnenattacke seit Wochen
In der Ukraine hat sich am Freitag der größte russische Drohnenangriff seit Wochen ereignet. Dabei wurde kritische Infrastruktur im Westen und Süden des kriegsgebeutelten Landes getroffen.
Im Nordosten des Landes seien zivile Ziele in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw angegriffen worden, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synehubow, auf Telegram mit. „Wir sind uns bewusst, dass die russischen Terroristen mit dem nahenden Winter versuchen werden, mehr Schaden anzurichten“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Angriffen. „Wir werden auf den Feind reagieren.“ Die Luftverteidigung sei in zehn Regionen aktiv gewesen. „Leider gab es auch Einschläge. Nach vorläufigen Angaben ohne Opfer“, teilte der Staatschef am Freitag in sozialen Netzwerken mit.
Ukraine nun verletzlicher
Die Ukraine wappnet sich für einen zweiten Kriegswinter mit russischen Angriffen auf die Energieversorgung. Es gibt Warnungen, dass die Ukraine verletzlicher sei, da es weniger Überkapazitäten und kaum Ersatzteile gebe. Im vergangenen Winter hatte die Regierung nach zahlreichen Angriffen auf Kraftwerke zeitweise landesweite Beschränkungen für die Stromnutzung verhängt.
Die ukrainische Luftwaffe schoss nach eigenen Angaben 24 der 40 von Russland gestarteten „Shahed“-Drohnen ab. Der Drohnenangriff habe sich gegen Charkiw im Nordosten, Odessa und Cherson im Süden und die Region Lwiw (Lemberg) an der ukrainischen Grenze zu Polen im Westen gerichtet. Auch eine X-59-Rakete sei abgeschossen worden.
Bei dem Angriff auf Charkiw seien acht Privathäuser, ein dreistöckiges Gebäude, mehrere Autos und eine Autowerkstatt beschädigt worden, erklärte Innenminister Ihor Klymenko. Drohnen hätten zivile Infrastrukturen getroffen und Brände in und nahe der Stadt Charkiw verursacht, teilte Gouverneur Synehubow mit. Acht Menschen, darunter zwei Kinder, hätten aufgrund von akutem Stress ärztliche Hilfe benötigt.
Awdijiwka könnte komplett eingeschlossen werden
Die ostukrainische Industriestadt Awdijiwka im Gebiet Donezk ist weiter von einer kompletten Einschließung durch russische Truppen bedroht. Knapp ein Dutzend russische Angriffe seien von der ukrainischen Armee im Bereich der Stadt abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Erfolglose Angriffe der Russen mit Luftunterstützung habe es beim Dorf Stepowe nordwestlich der Stadt und den Orten Tonenke, Sjewerne und Perwomajske westlich Awdijiwkas gegeben.
Die Ukraine wehrt seit über 20 Monaten eine russische Invasion ab. Nahe Awdijiwka verlief bereits seit 2014 die Frontlinie zu den von Moskau unterstützten Separatisten. Aktuell ist die stark zerstörte Stadt bereits von drei Seiten von russischen Truppen umgeben. Die russisch kontrollierte Gebietshauptstadt Donezk liegt nur wenige Kilometer südlich von Awdijiwka entfernt.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.