Schönste Wanderrouten

Geheimtipp für eine letzte herbstliche Gipfeltour

Vorarlberg
30.10.2023 10:25

Das Pfrondhorn ist Teil des Bregenzerwaldgebirges und bildet den ersten Gipfel des Walserkammes. Die Tour ist wenig begangen und bietet eine tolle Aussicht, gilt aber als schwierig.

Trotz seines auffallenden Gipfels ist das Pfrondhorn, auch Sernerfalba oder Sererfalben genannt, ein eher unbekannter Berg. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass der Weg dorthin keine gut markierte Wanderroute ist, sonder eher ein Trampelpfad, der durch unwegsames und teilweise ausgesetztes Gelände führt. Zudem befindet sich kein Gipfelkreuz auf der 1949 Meter hohen Bergspitze, sondern lediglich ein schlichter Vermessungspfahl. Das Pfrondhorn ist der erste Gipfel des Walserkamms, an der Gemeindegrenze Blons-Laterns gelegen und Teil des Bregenzerwaldgebirges. Der bekannte und vor allem bei Motorradfahrern beliebte Gebirgspass Furkajoch (1759 Meter) befindet sich nur etwa 850 Meter Luftlinie vom Pfrondhorn entfernt.

(Bild: Rubina Bergauer)

Das Furkajoch verbindet das Tal der Bregenzer Ache bei Damüls mit dem Tal der Frutz bei Laterns. Der Name Furka hat, wie so viele Bezeichnungen in Vorarlberg, rätoromanische Wurzeln und bedeutet „Bergpass“. Lange Zeit war die Route über das Joch ein reiner Naturweg, der schließlich durch eine schmale, geteerte Straße (L51) ersetzt wurde. Im Winter ist die Strecke aufgrund der Lawinengefahr für den Verkehr jedoch gesperrt.

Infos zur Wanderung

Tour: kurze Gipfeltour für Geübte (nur bei trockener Witterung, bei Nässe sind der lehmige Boden bzw. der Grashang sehr rutschig - Absturzgefahr!)
Dauer: gut zweieinhalb Stunden (hin/retour)
Ausgangspunkt: Furkajoch, Imbiss „zum Charly“ Großes Walsertal
Anforderungen: Trittsicherheit (teilweise ausgesetztes Gelände), Schwindelfreiheit (Pfad führt entlang des Berggrats)
Ausrüstung: Wanderschuhe mit guter Profilsohle, Wanderstöcke, dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz, Rucksack mit Getränk und eventuell Snack

Auf dem Gebirgspass befindet sich der Imbiss „zum Charly“, welcher auch Ausgangspunkt für die heutige Tour ist. Hinter dem kleinen Gebäude führt ein schmaler Pfad durch Stauden und Gebüsch bergan bis auf das sogenannte Serajöchle (1855 Meter). Von dort hat man bereits die Seraalpe im Blick, die sich etwas unterhalb des gleichnamigen Jöchle befindet. Der Weg auf das Pfrondhorn ist weiß-blau markiert und somit als alpiner Steig ausgewiesen. Vom Serajöchle bis zum Pfrondhorn ist zwar nicht weit, der steile Anstieg geht aber in die Beine und ist teilweise sehr ausgesetzt. Daher ist die Route auch nur bei trockener Witterung zu empfehlen, zu groß ist die Rutsch- und damit Sturzgefahr bei Nässe.

Traumhaftes Bergpanorama
Vom Jöchle ist aber zunächst ein kleiner Abstecher auf die Seraspitze (weiß-rote Markierung) empfehlenswert. Von dieser hat man einen schönen Panoramablick auf die umliegenden Gipfel. Von der Seraspitze geht man wieder ein Stück weit denselben Weg retour, bis man auf den Pfad in Richtung Pfrondhorn gelangt. Dieser quert zunächst einen abschüssigen Hang, bevor er direkt auf den Berggrat führt. Entlang dessen schlängelt sich der Pfad in stetigem, steilen Anstieg der ersten Bergspitze des Walserkamms entgegen. Die Vegetation besteht auf der sanfter abfallenden Seite (Richtung Seraalpe) aus dichtem Gras, das zu dieser Jahreszeit golden gefärbt ist sowie einigen robusten Stauden, kleinwüchsigen Tannen und Erika-Blumen. Die Seite Richtung Portlaalpe und Portlakopf beziehungsweise Richtung Passstraße besteht aus steil abfallendem, schroffen Fels. 

Pflanzenkunde

Das Kriechende Fingerkraut ist auch unter den Namen Kriechender Gänserich sowie Fünffingerkraut bekannt und gehört zur Familie der Rosengewächse. Sämtliche Stängel dieser krautigen Pflanze sind - wie der Name andeutet - kriechend und an den Knoten bewurzelt. Die Ausläufer erreichen eine Länge zwischen 30 und 100 Zentimeter, die lang gestielten Laubblätter sind fünfzählig gefingert, daher rührt der Trivialname „Fünffingerkraut“. Die stickstoffliebende Pflanze gedeiht bevorzugt auf feuchten Wiesen, Schuttfluren, Straßenböschungen, Ufern und Äckern und steigt dabei auch weit über 1000 Meter auf. Das Fünffingerkraut soll entzündungshemmend und schmerzstillend wirken und kommt daher bei Wundbehandlungen, Fieber und Entzündungen zum Einsatz.

Kriechendes Fingerkraut (Bild: Rubina Bergauer)
Kriechendes Fingerkraut

Ein Paradies für tierische Kletterkünstler
Mit etwas Glück kann man dort Gämse beobachten, die sich scheinbar mühelos einen Weg durch das schwierige Gelände bahnen. Die Tiere wechseln ihr Fell im Spätsommer zu einem dunklen Winterkleid, welches in der kalten Jahreszeit vor Wärmeverlust schützt. Im Winter übersiedeln Gämse zudem in tiefere Lagen, um Futter zu finden. Derzeit stellt die Nahrungssuche jedoch noch kein großes Problem für das Schalwild dar.

Nachdem der Anstieg geschafft ist, erreicht man zunächst einen Vorgipfel, der nur geringfügig niederer ist als der Hauptgipfel. Glücklicherweise ist dieser Bereich wieder etwas breiter ausgebildet und so findet sich ein sicheres Plätzchen, um sich hinzusetzen und die schöne Aussicht sowie die Ruhe an einem sonnigen Herbsttag zu genießen. Retour geht es auf demselben Weg.

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