Ohne ihn läuft fast nix! Der Linzer Edi Altendorfer (60) gab und gibt für viele Gasthäuser die Richtung vor. Geprägt haben ihn Didi Mateschitz’ Weisheit und das Schicksal seiner Mutter.
Der studierte Betriebswirt Edi Altendorfer wirkt im Gegensatz zu seinem auch erfolgreichen Bruder Thomas ruhig, besonnen. Im Gespräch taxiert er genau sein Gegenüber. Zeit ist für den gebürtigen Lembacher Wirtssohn kostbares Gut: „Um sechs Uhr jeden Tag Frühsport, dann ins Büro.“
Altendorfer war zwei Jahre in der WIFI-Betriebsberatung. 1991 machte er sich selbstständig: Gründung der Netzwerk-Gruppe Unternehmensentwicklung, der Tourismus Service GmbH (1993) und 2009 der Food & Beverage Academy. Jährlich entwickelt er für rund 20 Lokale Konzepte, gab die Richtung etwa fürs Linzer Josef, den Promenadenhof, Das Attersee, Cubus, Herberstein, Schloss Schönbrunn oder Café Hummel in Wien usw. vor.
Erkennt sofort die Schwächen
Die große Stärke des Zahlenmenschen Altendorfer: „Ich schau‘ mir eine Bilanz an und sehe sofort anhand von Kennzahlen, wo es hapert.“ Das lernte er beim Uni-Praktikum in einer Schweizer Teppichfabrik.
Der ehemalige Lembacher Fußballer mit Zug zum Tor musste mit seinen Geschwistern im elterlichen Gasthaus nach dem frühen Tod des Vaters mithelfen. Mama Maria „schaukelte“ das Leben alleine. Für Jung-Edi prägend: „Mama hat investiert, war trotz Schulden immer gut drauf und hat auch anderen Wirten geholfen.“
Mehrere Lokale im Besitz
Red Bull-Zampano Didi Mateschitz hat ihm einen weisen Tipp gegeben: lieber an einem guten Betrieb mit wenigen Prozenten beteiligt sein, als einen schlechten mit einhundert Prozent zu besitzen. „Das hab’ ich mir gemerkt.“ Dem einstigen Trompeter der Lembacher Musikkapelle gehören als Mehrheitseigentümer unter anderem das Linzer Stellwerk, das Hotel am Domplatz, das „Pauls“ und die Stadtliebe. „Ich hab’ noch einiges vor“, prophezeit Altendorfer.
Reinhard Waldenberger/Kronen Zeitung
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