„Krone“-Ombudsfrau

Segler mit „Gefahrengut“ durfte nicht mitfliegen

Ombudsfrau
24.10.2023 18:00

Da soll man sich als Passagier noch auskennen. Was eine Billigfluglinie in Wien als Gefahrengut einstufte - eine automatische Rettungsweste, die ein Wiener mit zum Segeln nehmen wollte -, wird an einem anderen Flughafen von derselben Airline anstandslos mitgenommen.

Seit vielen Jahren fliegt Eckart S. zum Segeln zu verschiedenen Destinationen auf der ganzen Welt. Immer im Aufgabe-Gepäck dabei hat er eine sogenannte Automatik-Rettungsweste. Diese bläst sich dank einer CO₂-Patrone im Bruchteil einer Sekunde auf. „Natürlich wurde bei Kontrollen auf dem Flughafen schon manches Mal genauer nachgefragt. Probleme gab es aber eigentlich nie“, schildert der 63-Jährige. Jede Deodose sei gefährlicher.

Ganze Crew durchgewunken
Bis zum heurigen Sommer. Da wollte er mit einer Crew von Wien aus nach Griechenland fliegen. Auf dem Flughafen wurde die Automatikweste erstmals als Gefahrengut eingestuft und Herrn S. von der Fluglinie Ryanair das Boarding verweigert. „Verwunderlich war, dass jedes Crewmitglied die gleiche Weste mit hatte und trotzdem durchgewunken wurde. Ich hingegen musste mein Gepäck abholen und gegen Gebühren am Schalter auf einen anderen Flug umbuchen. Mit Abflug von Bratislava aus“, wie er weiters erzählt.

Mit Bus zum nächsten Flughafen
Also ging es für ihn und seine Frau per Taxi zunächst wieder nach Hause. Von dort wurde ein Bus in die Slowakei gebucht. Wenige Stunden später das Boarding bei Ryanair in Bratislava. Siehe da. Hier hatte die Airline nichts gegen die Automatikweste einzuwenden. Herr und Frau S. konnten problemlos nach Griechenland fliegen.

Kein Ersatz für Zusatzkosten
Auf Anfrage hieß es von Ryanair schlicht, dass der Passagier nicht zugelassen wurde, da sein aufgegebenes Gepäck gefährliche Güter enthalten habe, die für die Reise verboten seien. Daher gibt es auch keinen Ersatz für die zusätzlichen Reisekosten. Warum das in Wien und Bratislava unterschiedlich gehandhabt wird, wollte man uns nicht sagen.

Rettungswesten in allen Flugzeugen
Bemerkenswert ist zudem, dass die Rettungswesten in Flugzeugen unter jedem Sitz meist auch mit CO₂-Patronen ausgestattet sind. Wozu dann also der Aufwand mit dem Gefahrengut?

Tipp: Wer vorhat, mit Automatikweste, Lawinenrucksack oder Ähnlichem zu verreisen, sollte das im Vorfeld mit der Fluglinie klären!

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