Nach Südtirol-Wahl

Mattle: „Nun ist Geschick von Kompatscher gefragt“

Tirol
23.10.2023 15:42

Trotz herber Verluste hat Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) seinem Südtiroler Amtskollegen Arno Kompatscher und dessen Südtiroler Volkspartei (SVP) am Tag nach der Landtagswahl einen „ambitionierten Wahlkampf“ attestiert. Mattle erhofft sich nun eine stabile Regierung - trotz der „zersplitterten Parteienlandschaft“. Reaktionen kamen auch von der Tiroler FPÖ und den Grünen.

„In Zeiten multipler Krisen ist es für Regierungsparteien schwierig, die Menschen von Stabilität und Fortschritt zu überzeugen“, sagte Mattle angesichts der Verluste der SVP. Nun sei in der Regierungsbildung „die Erfahrung und das Geschick“ Kompatschers gefragt.

Zitat Icon

Es gibt keine einfachen Antworten auf die komplexen Herausforderungen unserer Zeit, auch wenn Populisten gerne gegensätzliches behaupten.

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle

„Klarer Regierungsauftrag“
Mattle verwies darauf, dass die SVP weiterhin die „mit Abstand stärkste Kraft mit einem klaren Regierungsauftrag“ sei. „Es gibt keine einfachen Antworten auf die komplexen Herausforderungen unserer Zeit, auch wenn Populisten gerne gegensätzliches behaupten“, so der Tiroler Landeshauptmann, der sich auf eine weiterhin „gute Zusammenarbeit“ mit Kompatscher freue.

FPÖ: SVP-Absturz selbst verschuldet
Gratulationen ergingen indes seitens der Tiroler FPÖ an die Südtiroler Freiheitlichen, die Süd-Tiroler Freiheit und die Liste JWA. „Die volkstumspolitischen patriotischen Parteien haben die Wahl gewonnen“, sagte Parteichef Markus Abwerzger. Der Absturz der SVP sei selbst verschuldet, die Partei von den Wählern „abgestraft“ worden. „Es braucht eine klare Kante gegen die schrittweise Ausschaltung der Autonomie und für den Erhalt der Freiheit“, bekräftigte der Landesparteichef.

Zitat Icon

Die SVP ist immer mehr und mehr nach rechts ausgefranst und hat damit ihren Anspruch, eine Sammelpartei zu sein, endgültig verloren.

Tirols Grünen-Klubchef Gebi Mair

Jubel bei den Grünen
In Feierlaune ob des Ergebnisses war auch der Tiroler Grünen-Chef Gebi Mair. Er bejubelte „das stärkste Grüne Ergebnis der Geschichte im Südtiroler Landtag.“ Die Grünen würden als „vernünftige, progressive und umweltpolitische Kraft“ nun ihre Verantwortung wahrnehmen. Gleichzeitig sei ein Minus von 15 Prozent für die „rechte Regierungskoalition“ „mehr als eindeutig“, so der Klubobmann im Tiroler Landtag. „Die SVP ist immer mehr und mehr nach rechts ausgefranst und hat damit ihren Anspruch, eine Sammelpartei zu sein, endgültig verloren“, meinte der grüne Landesparteichef.

Die regierende Südtiroler Volkspartei musste bei der Landtagswahl am Sonntag eine beträchtliche Wahlschlappe hinnehmen. Die Partei von Spitzenkandidat und LH Kompatscher stürzte laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis von 41,9 Prozent bei der Wahl 2018 um 7,4 Prozentpunkte auf nunmehr 34,5 Prozent ab - ein neuer Tiefstand. Die SVP verliert zwei Mandate und stellt künftig 13 der 35 Mandatare im Südtiroler Landtag. Es dürfte daher mindestens eine Dreierkoalition blühen.

Porträt von Tiroler Krone
Tiroler Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt