„Krone“-Protokoll

Ein „Tatort“, der kein Krimi ist – geht das?

Unterhaltung
22.10.2023 13:00

Heute Abend wird es hart für alle Fans des klassischen „Tatort“. Denn die schräge Folge „Murot und das Paradies“ lässt kaum noch etwas übrig von einer üblichen Mordermittlung - lesen Sie hier unser beliebtes „Krone“-Tatort-Protokoll und finden Sie heraus, ob es sich lohnt, einzuschalten (ORF 2, 20.15 Uhr).

Wer es liebt, sich am Sonntagabend aus fünf Verdächtigen einen auszusuchen und darauf zu hoffen, den richtigen Mörder erraten zu haben, muss heute stark sein - oder den Fernseher erst gar nicht aufdrehen. Denn der neue „Tatort“ (20.15 Uhr, ORF 2) aus Wiesbaden schert sich nicht um Normen und driftet eigentlich komplett ab von der üblichen Tätersuche. In „Murot und das Paradies“ wird der titelgebende Kommissar nämlich mit zwei Leichen konfrontiert, denen statt ihres Nabels ein bizzarer Port in den Leib operiert wurde. Seine Suche führt Felix Murot in eine Unterwelt, die in Richtung Science Fiction zeigt und Menschen mit Glücksversprechen lockt. Doch es ist ein krankhaftes Glücklichsein, das süchtig macht und Opfer fordert...

Ulrich Tukur spielt den LKA-Ermittler Felix Murot (rechts) bereits sein 2010. Er arbeitet ...
Ulrich Tukur spielt den LKA-Ermittler Felix Murot (rechts) bereits sein 2010. Er arbeitet alleine an seinen Fällen. Der ewige Junggeselle hat eine ruppige, zynische Art, die nicht jedermanns Sache ist. (Bild: HR Bettina Müller)

Florian Gallenberger erklärt zu seinem ersten „Tatort“: „Für mich waren zwei Aspekte entscheidend. Erstens: Ich wollte einen ,Tatort’ machen, der sein Publikum in Situationen entführt, die es so noch nie in einem ,Tatort’ gegeben hat. Also zu versuchen, diesem Flaggschiff des Fernsehens nach mehr als 1000 Folgen etwas Neues abzugewinnen und die Zuschauer zu überraschen und hoffentlich auch zu bereichern.“

Murot schwebt im All und dieser „Tatort“ ist völlig losgelöst.
Murot schwebt im All und dieser „Tatort“ ist völlig losgelöst.(Bild: HR Bettina Müller)

Und zweitens: „Ich wollte keinen typischen Krimi erzählen, wo die Frage nach dem Täter im Mittelpunkt steht und für eine oberflächliche Spannung sorgt, die dann am Ende aufgelöst wird, weil der Täter gefasst oder gerichtet wird. Es sollte für mich also nicht einfach um einen Fall gehen, sondern eine richtige Geschichte erzählt werden.“

Trotz der ambitionierten Regie kommt „Murot und das Paradies“, das sich gänzlich um den Hauptdarsteller Ulrich Tukur dreht, nicht in die Gänge. Ewiges Philosophieren und sphärische Träume blockieren die Handlung, die ohnehin gewöhnungsbedürftig ist. Hauptattraktion ist Tukur selbst, der sich seiner Rolle als glückssuchender Kommissar Murot vollkommen hingibt.

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