Bregenzer verhandeln

Seestadtareal soll wieder in die Hände der Stadt

Vorarlberg
05.10.2023 15:44

Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch bestätigt gegenüber der „Krone“ Verhandlungen mit den Seestadt-Eigentümern Ölz und Drexel und spricht von großer Chance für die Landeshauptstadt.

Nicht einmal bei schönem Wetter wirkt das Seestadtareal besonders einladend. Für Autofahrer durchaus praktisch befindet sich seit Jahrzehnten ein riesiger Parkplatz mitten im Herzen von Bregenz. Schon mehrfach wurden Anläufe unternommen, die rund 9000 Quadratmeter Fläche zu bebauen - doch die Pläne scheiterten immer wieder.

Einen neuen Anlauf hat nun auch Bürgermeister Michael Ritsch genommen. Er bestätigte am Donnerstag gegenüber der „Krone“, dass die Stadt in guten Gesprächen mit Bernhard Ölz und der Familie Drexel sei. „Ich sehe eine große Chance für Bregenz. Der Bahnhof könnte so wieder dorthin, wo er früher war. Für den Neubau, eine Eingangshalle, Fahrradabstellmöglichkeiten würden wir zwischen 500 und 1000 Quadratmeter benötigen. Damit wären noch genügend Platz für einen Busbahnhof, der mit 4000 bis 4500 Quadrametern etwas größer ausfallen würde.“

Wie die Landeshauptstadt, die sich selbst einen strengen Sparkurs verordnet hat, den Kauf stemmen will, ist offen. „Es gibt verschiedene Modelle und Wege. Über Details möchte ich aber nichts sagen“, antwortete Risch. Offenbar Tausch gegen Schloßberg-Areal Hinter vorgehaltener Hand wird darüber gemunkelt, dass ein Tausch gegen das 6000 Quadratmeter große Schloßberg-Areal am Spital möglich wäre.

Für die Primes dürfte sich der Erwerb des Areals in jedem Fall gelohnt haben. Große Investitionen in den vergangenen Jahren standen nicht an. Nach Angaben von Bernhard Ölz wirft die triste graue Fläche aber mehrere 100.000 Euro im Jahr an Parkgebühren ab.

Stadt Bregenz hatte schon 1990 kein Geld für Kauf

1990 war das Grundstück noch im Besitz der ÖBB. Nach dem Abbruch des alten Bahnhofs - damals noch unter Bürgermeister Siegi Gasser - wurde der Stadt das Areal zum Kauf angeboten. Da die Seestädter aber nicht über das nötige Kleingeld verfügten, sprangen die Illwerke VKW als Käufer mit ein. Groß waren die Hoffnungen, den tristen Parkplatz endlich loszuwerden, ab dem Jahr 2008. Die Primes erwarb die Seestadt. Pläne für die Bebauung dieses Areal sowie dem benachbarten Seequartier wurden geschmiedet, kritisiert, wieder verworfen, neu geplant...

Nach knapp zehn Jahren Planungsarbeit verkündete zuletzt Miteigentümer Bernhard Ölz im Jahr 2017 das doch überraschende Aus für die Seestadt. Als Grund führte er zu hohe Baukosten an, wodurch die Realisierung nicht mehr wirtschaftlich sei.

Um die Parkfläche wurde es ruhig - zumindest bis der Sozialdemokrat Michael Ritsch eine Unterflurlösung der Bahn und eine Untertunnelung der L190 zum Wahlkampfthema machte - und damit 2020 auch die Bürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt gewann.

Im Zuge der Diskussionen um die Neugestaltung der Bregenzer Mitte und des Bahnhofs begab sich Ritsch auch auf die Suche nach einem Ausweichquartier für den Busbahnhof während der Umbauarbeiten der in die Jahre gekommenen Haltestelle - und fasste die Parkfläche ins Auge. Diesbezügliche Gespräche waren wohl auch der Auslöser, um über einen Verkauf der Fläche zu verhandeln.

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