Genetische Kuriosität
Einmaliger Hund-Fuchs-Mix in Brasilien entdeckt
Als vor zwei Jahren ein Streuner im Süden Brasiliens von einem Auto angefahren wird, ahnt noch niemand, dass es sich bei dem Tier um ein bisher einmaliges Exemplar handelt. Doch schon bald fällt das Weibchen mit ungewöhnlichem Verhalten auf. Ein Gentest bringt schließlich Klarheit: Es ist ein bisher noch nie entdeckter Mix aus Fuchs und Hund.
Vor zwei Jahren wurde ein schwer verletztes Tier nach einem Verkehrsunfall in ein Tierspital gebracht - Aussehen und Verhalten gaben den Veterinären jedoch Rätsel auf. Der Vierbeiner bellte wie ein Hund - bis auf die langen, spitzen Ohren sah es auch aus wie einer. Doch dass das Tier Hundefutter verweigerte und lieber kleine Ratten fraß, machte Beobachter stutzig. Zudem kletterte es auch auf Büsche - ein eher untypisches Verhalten für Hunde.
Pfleger: „Nicht so fügsam wie Hund, nicht so aggressiv wie Fuchs“
Der erste Verdacht war, dass es sich um eine Mischung aus einem Haushund und einem einheimischen Wildhund handeln könnte. Die Genetiker Thales Renato Ochotorena de Freitas und Rafael Kretschmer von der Universidade Federal do Rio Grande do Sul wurden schließlich kontaktiert. Diese veröffentlichten kürzlich das Ergebnis ihrer Untersuchungen: Das Tier ist der erste dokumentierte Fuchshund der Welt. „Er war nicht so fügsam wie ein Hund, aber es fehlte ihm auch die Aggressivität, die man von einem wilden Fuchs erwartet“, beschreibt ein Naturschützer, der bei der Pflege des Tieres half, den Charakter des Tieres gegenüber „The Telegraph“.
Unterschied so groß wie zwischen Mensch und Schimpanse
Die Fachwelt ist fasziniert von der Entdeckung, denn artübergreifende Hybride sind zwar bei näher verwandten Tieren wie Hunden und Wölfen bekannt. Haushund und Pampasfuchs handelt es sich jedoch um „zwei Gattungen, die 6,7 Millionen Jahre voneinander entfernt sind“, erklärt Roland Kays, Biologe an der North Carolina State University, laut dem Magazin „National Geographic“. „Das ist es, was man bei Bäumen erwarten könnte, aber nicht bei Wirbeltieren“, ist auch Loren Reiseberg, Genetikerin an der University of British Columbia, erstaunt. „Es ist, als ob Menschen mit Schimpansen einen lebensfähigen Hybriden hervorbringen würden!“
Der außergewöhnliche Mischling wurde „Dogxim“ genannt - eine Kombination aus dem englischen Wort für Hund und „graxaim do campo“, dem portugiesischen Namen für Pampa-Fuchs. Leider lebte die Fuchs-Hündin nicht sehr lange. Sie war im März dieses Jahres aus bisher ungeklärten Gründen gestorben. Die Behörden wollen untersuchen, warum der ungewöhnliche Mischling ums Leben kam.
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