Neuer Film: „Wald“

„Von der weiten Landschaft einer verletzten Seele“

Unterhaltung
27.09.2023 09:00

Elisabeth Scharangs „Wald“, inspiriert vom Roman von Doris Knecht, entfaltet ein visuell beeindruckendes Drama über Selbstfindung. Ein Film, der berührt und nachdenklich stimmt. Ab dem 29. September in den Kinos. 

Bildgewaltig und intensiv ist Elisabeth Scharangs neuer Film „Wald“, der von einer Frau erzählt, die nach einer traumatischen Erfahrung ebendort wieder zu sich selbst findet. Die Aufnahmen einer aus der Realität gehobenen Landschaft (Kamera: Jörg Widmer) kommen einem da ebenso nahe wie die Geschichten, die sich in den Gesichtern der großartigen Darsteller abspielen. Brigitte Hobmeier, Gerti Drassl und Johannes Krisch stellen sich so in der Vergangenheit liegenden Erlebnissen.

Doris Knechts gleichnamiger Roman habe sie inspiriert, erzählt die Filmemacherin. Das Drehbuch zu dieser Vorlage wolte ihr aber nicht gelingen. Die Finanzkrise, die im Buch alles ins Rollen bringt, war ja längst kein Thema mehr. 

Mit „Wald“ legt Elisabeth Scharang einen sehr persönlichen Film vor, der ihr und ihren Darstellern viel abverlangt hat. (Bild: Elisabeth Scharang/Jörg Widmer)
Mit „Wald“ legt Elisabeth Scharang einen sehr persönlichen Film vor, der ihr und ihren Darstellern viel abverlangt hat.

„Dann habe ich den Terroranschlag in Wien aus nächster Nähe miterlebt und hatte das Gefühl, davongekommen zu sein. Aber ich konnte mit niemandem darüber sprechen - schließlich begann am Tag danach der Lockdown. Also habe ich begonnen, darüber zu schreiben. Und irgendwann fügten sich die beiden Geschichten wie von selbst zusammen“, berichtet Scharang.

Später sei der Auslöser, der die Protagonistin Marian (Hobmeier) in den Wald treibt, jedoch zur Nebensache geworden, denn ihr Problem liegt ganz woanders. Durch die Konfrontation mit den beiden Menschen, mit denen sie aufgewachsen ist, bricht lange Verdrängtes hervor.

„Der Wald selbst ist für mich kein Ort des Schreckens, sondern vielmehr eine Zuflucht, ein Ort der Stille, mit der man aber auch erst zurecht kommen muss“, betont die Regisseurin. Und: „Das Tolle am Filmemachen ist ja, man kann Figuren in alles hineinversetzen, was man sich selbst nicht traut“, erzählt Scharang von der Intensität der Dreharbeiten in einer abgelegenen Gegend nahe Zwettl, die ihr und den Darstellern viel abverlangt, aber auch sehr viel gegeben haben.

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