„Krone“-Interview

Norbert Schneider: Mit Gospel durch Tiefen tauchen

Wien
28.09.2023 09:00

Fünf Jahre brauchte der vielseitige Musiker Norbert Schneider bis zu seinem brandneuen Album „Ollas paletti“, das düstere Lebenserfahrungen und von Herzen kommende Texte, analog aufgenommen, mit Gospel verbindet. Im „Krone“-Gespräch erzählt uns der 43-Jährige, durch welche Täler er schreiten musste, um endlich wieder neue Musik schreiben zu können.

„Krone“: Norbert, dein neues Album „Ollas paletti“ ist bewusst ursprünglich und analog gehalten. Ein Gegentrend zu den dicken Produktionen, mit denen wir in der Szene rundum umgarnt werden.
Norbert Schneider:
Wir haben die Videos dazu im Wiener Supersense aufgenommen. Die Platte haben wir auf acht Mikrofonen live in meinem Studiokeller eingespielt. In erster Linie harmoniert die Live-Idee sehr gut mit meiner Auffassung von Musik. Die Unreinheiten wurden stehen gelassen, weil das Produkt dadurch an Charme gewinnt. Ich wollte schon länger so aufnehmen, aber bis zur vorigen kleinen Jazz-Produktion habe ich immer digital aufgenommen. Ich wollte schon damals immer alles ursprünglich gestalten, aber mit den technischen Möglichkeiten knickten wir auf der Ziellinie immer ein. (lacht) Ich bin ein großer Musikfan und stehe auf das Organische einer Band - das haben wir gut abgebildet. Wir haben im Nachhinein überhaupt nichts ausgebessert und alles klingt so pur, wie im Aufnahmeraum. Der Konsument soll beim Hören das Gefühl haben, in der Band drinzusitzen.

War es dir wichtig, dass du jedes Lied des Albums problemlos eins zu eins live umsetzen kannst?
Wir brauchen eigentlich gar nicht mehr proben, es steht alles. (lacht) Bei Konzerten spielen wir schon die Hälfte des Programms seit etwa einem halben Jahr - wir sind scharfgestellt.

„Ollas paletti“ ist natürlich mit viel Ironie zu verstehen, denn auf dieser Welt sind die Dinge alles andere als paletti.
Natürlich kann man den Titel sarkastisch verstehen. Der ursprüngliche Gedanke war ein persönlicher. Ich hatte es die letzten Jahre schwer in meinem persönlichen Umfeld und die Musik ist ein wichtiges Werkzeug, das mich wieder aufbaut. Ich stehe nicht so auf destruktive Musik, aber deshalb muss sie auch nicht flach oder superlustig sein. Musik kann mich zum Nachdenken bringen und aufwühlen, aber sie muss etwas Positives transportieren. Die Musik macht quasi wieder alles paletti für mich.

Kannst du näher darauf eingehen, welche privaten Krisen du zu durchtauchen hattest?
Musik hat für mich etwas Therapeutisches. Wenn das beim Publikum auch so ankommt und weitertransportiert wird, stört mich das natürlich nicht. In meinem Fall waren es Verluste. Meine beiden Eltern sind verstorben und eine mir sehr nahestehende Person ist schwer erkrankt - damit war ich beschäftigt. Das Liederschreiben ist sehr persönlich und ich wusste, diese Emotionen kommen hier raus. Ich hatte die letzten Jahre keine Schreibblockade, sondern mich davor gedrückt, weil ich dabei so viel in mir aufgemacht habe. Im Nachhinein bin ich sehr glücklich darüber, überhaupt so ein Ventil zu haben, in dem ich mich so ausdrücken kann. Aber ein paar Jahre ängstigte mich das sehr.

Brauchst du eine gewisse Form von Stabilität, um kreativ zu sein?
Das ist ein interessantes Thema. Solange ich mich davor versteckt habe, diese Themen zu bearbeiten, so schnell kamen sie dann plötzlich aus mir raus. Die nicht stabilen Jahre sind eher ein Förderer für das Songschreiben. Man will natürlich ein gutes Leben haben und nicht immer am Abgrund existieren, aber diese Erlebnisse helfen dem Songwriting mit Sicherheit. Als Künstler ist man immer im Zwiespalt. Es sich zu gut gehen zu lassen, ist auch ein Hemmschuh.

Ganz ohne Humor und Doppelbödigkeit ging es bei dir aber noch nie. Selbst in den dunklen Tagen transportierst du das Gute und Positive in der Musik.
Gott sei Dank ist das so. Das war immer mein Weg, um Lieder zu schreiben, aber das Augenzwinkern zu finden fiel mir durch diese Erlebnisse sehr schwer. Ich konnte nicht mehr so texten wie früher und wusste auch nicht wie sonst. Das Album ist sicher nicht so humorvoll wie gewohnt, aber ich habe den Humor rechtzeitig wiedergefunden und verwendet. Ich hoffe, dass das Album so ankommt.

Ein besonders großer Teil des Albums klingt dieses Mal nach Gospel. Du bist in vielen Arten von Musik daheim und hast dich schon im Blues, Pop, Jazz und sonst wo ausgelebt. Diese Vielseitigkeit war dir schon immer ein Anliegen?
Nach außen hin war das oft ein Problem, weil die Leute mich nicht einordnen können. Mittlerweile bin ich aber gewohnt, dass ich für manche ein Schlager- und für manche ein Jazz-Act bin. Die Musik ist für mich alles eins. Ich komme aus der Blues- und Jazzecke und dort gehören Funk, Soul, Gospel und Country dazu. Mein musikalisches Interesse ist breitgefächerter.

Das ist ja per se auch nichts Negatives.
Ich stelle das gar nicht infrage. Das ist mein Weg, Musik zu machen.

Viele Künstler gibt es hierzulande nicht, die mal auf Ö3 liefen, im Porgy & Bess spielen und zuletzt bei der TV-Aufzeichnung des „Aufsteirern“ dabei waren ...
Ich schätze es mittlerweile, bei der „Starnacht aus der Wachau“ zu spielen und dann bei Ö1 vorzukommen. Früher hat es mich sehr gestört, wenn mich jemand mit Schlager in Verbindung gebracht hat, aber das ist mir heute vollkommen egal. Ich musste mich nie anbiedern, um bei der „Starnacht“ zu spielen, also mache ich es auch. Ich wäre ein Trottel, wenn nicht.

Norbert Schneider im Gespräch mit „Krone“-Redakteur Robert Fröwein (Bild: Andreas Graf)
Norbert Schneider im Gespräch mit „Krone“-Redakteur Robert Fröwein

Schubladendenken ist in der Musik allgemein im Rücklauf. Das sieht man auch an den kuratierten Festivals und unterschiedlichen Besetzungen. Kommt dir das heute nicht vielmehr zugute?
Ich finde das natürlich super, aber die Jazz- und Bluesszene ist extrem. Die Leute von dort haben mich komplett verteufelt, als dasselbe Lied plötzlich auf Ö3 gespielt wurde. Sie kamen einfach nicht mehr.

Gab es einen bestimmten Moment dafür, wo es dir egal wurde, dass dich Leute in Schubladen steckten?
Ich war zuerst in der behüteten Jazz- und Bluesszene unterwegs. Zwölf Jahre lang auf sehr kleinem Niveau, ohne überhaupt mit der klassischen Musikindustrie in Berührung zu kommen. Ich war schon in ganz Europa unterwegs, ohne dass ein Normalsterblicher von mir Notiz nahm. 2010 habe ich den „Ö3 Soundcheck“ mit einem Lied gewonnen, das ich schon ewig spielte. „Take It Easy“ landete auf Platz zwei der Charts und ich dachte mir, jetzt würden sie mir die Tür einrennen und ich wäre ein gemachter Mann - aber es trat genau das Gegenteil ein. Die Blues-Fans kamen nicht mehr und die Ö3-Hörer wollten nur „Take It Easy“ hören. Zwei Jahre lang stand ich vor dem Nichts, aber diese Erlebnisse haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Dann fragte die „Starnacht“ an und ich habe es probiert und das war für mich augenöffnend. Es ist doch längst kein reines Schlagerfestival mehr.

War es für dich damals schwer authentisch zu bleiben und nicht aus Liebe und Drang zum Erfolg lieber irgendwelchen Trends nachzulaufen?
Ich habe das Glück, dass ich mit einer großen Starrköpfigkeit gesegnet bin und wusste immer, dass ich mein Ding durchziehen muss. Ich war nicht immer einer Meinung mit meinem damaligen Management, aber in meine Musik hat mir nie jemand hineingeredet. Früher spielte ich immer nur in Bands, in denen ich auch mein Herzblut wiederfand. Ich habe niemals auf Hochzeiten gespielt oder kommerziell Spots eingespielt. Ich will das nicht verteufeln, das ist total okay, aber für mich wäre es nichts gewesen.

Kommen wir zurück zu „Ollas paletti“. Nachdem du viel mit deiner Band gearbeitet hast, war bei der Aufnahme viel Improvisation dabei?
Ich habe die Lieder alleine auf einem vierspurigen Tape-Recorder aufgenommen und spielte rudimentär die Instrumente ein. Dann kamen Alex Horstmann und Tini Kainrath ins Spiel und der Gedanke, das Album in dieser Besetzung so aufzunehmen. Irgendwann kamen auch noch die Musiker dazu. Entscheidend war, dass ich den Schlagzeuger Alex Deutsch kennengelernt habe, der dem Album einen unglaublichen Stempel aufdrückte, was anfangs nie so geplant war. Es war toll zu sehen, was wir kollektiv mit der Band eingebracht haben, aber improvisieren wollte ich bewusst nicht. Wenn, dann eben im Kollektiv und daraus passierten uns durchaus Dinge. Wir haben all diese Erfahrungen gemeinsam gemacht. Ich durfte hier wirklich mit richtigen Kapazundern spielen. Wir haben die Platte an zwei verschiedenen Tagen aufgenommen und vor der ersten Session hatten wir keine einzige gemeinsame Probe als Band. Dafür ist das Ergebnis wirklich unglaublich. Ein wunderschönes Zeitdokument und der Startschuss für uns als Band.

Versuchst du bewusst, die Ursprünglichkeit und Frische in der Musik auch nach vielen Jahren zu behalten und weiterzuführen?
Das ist für mich ein ganz großer Punkt. Ich habe vorher sieben Jahre mit derselben Band gespielt, die sich 2017 aus dem Danzer-Tribute-Album ergab. Ich hatte damals einen Bläsersatz, eine zweite Gitarre und zwei Keyboards - das war für mich fast schon eine Big-Band. Wir sind nicht im Bösen auseinandergegangen, aber mir fiel künstlerisch nichts mehr ein. Ich musste alles in meinem Kopf aufbrechen und mich beim Liederschreiben von der Band lösen. Das habe ich gemacht und dann merkte ich, dass der Bläsersatz nicht mehr passt. Ich wollte einfach garagiger und ursprünglicher werden. Die Frische steht für mich weiter oben als ein unmittelbarer Erfolg. Ich weiß, dass ich diesen Beruf bis ans Ende meiner Tage ausfüllen möchte. Dementsprechend ist mir Frische wichtiger als eine Nummer eins in den Charts.

Wird dein Wunsch dem Organischen und Echten umso größer, je perfektionierter der Mainstream-Markt sich im Allgemeinen gestaltet?
Es war gar nicht meine Intention, ein Gegenmodell zum momentanen Trend aufzuzeigen. Ich wollte mit meiner Musik weiterkommen, das war alles. Alle Musiker in meiner Band haben eine Ausbildung, ich bin ein Autodidakt und habe mir alles selbst beigebracht. Ich würde mir selbst gar nicht zutrauen, alles so perfekt aufzunehmen.

Mit deiner Art von Musik musst du jetzt auch keine unmittelbare Angst davor haben, dass dir die künstliche Intelligenz irgendwann das Publikum wegspielt.
Ich spreche natürlich viel über dieses Thema, aber für Musiker wie mich wird die Nachfrage nach etwas Echtem mehr werden. Ich könnte dir problemlos in der nächsten Ecke mit ein paar Instrumenten die ganze Platte nachspielen. Viele Pop-Acts haben einen Mörderaufwand, um überhaupt einmal ein paar Töne herauszukriegen. Diese ursprüngliche Musik wird niemals aussterben, insofern mache ich mir da auch keine Sorgen. Ich komme gerade von der „Aufsteirern“-TV-Show. Das Konzept ist, einen Prominenten mit einer steirischen Volksmusikgruppe zusammenzustecken. Ich war da mit den Burschen von der Hinterberger Soatnmusi zusammen. Man kriegt in Wien gar nicht mit, was für eine Szene bei ihnen herrscht. Sie sind aus dem Ausseerland und spielen wahrscheinlich fünf Gigs die Woche, ohne das Tal zu verlassen. Einer von ihnen ist Instrumentenbauer und auf zwei Jahre ausgebucht, weil so viele junge Leute sich jetzt Quetschn, Bässe und Geigen machen lassen.

Viele Lieder auf „Ollas paletti“ sind dunkler und persönlicher geraten. Etwa „Servas oids Haus“, das sich sehr stark mit Abschied auseinandersetzt.
Es klingt wie eine Liebesgeschichte, aber eigentlich geht es um meinen Vater und ganz andere Dinge. Ich will die Leute mit dem Album nicht runterziehen, aber manche Lieder sind natürlich schwerer. Ein Lied auf dem Album heißt „Ollas muaß vageh“ und eine Konzertbesucherin von mir hat das unlängst eigentlich perfekt klassifiziert. Sie sagte, es wäre das fröhlichste Abkratz-Lied, das sie je gehört hätte. (lacht)

„I wü an wos glaum“ ist eine besonders schöne Nummer. Geht dir der Glaube an eine gute und sichere Welt manchmal abhanden?
In dem Lied beschreibe ich den Wunsch nach einem Glauben. Ich komme ursprünglich aus dem Bezirk Gänserndorf und bin sehr religiös aufgewachsen. Mein Bruder ist in der örtlichen Pfarre noch heute Messner. Ich war auch ein paar Jahre Ministrant, aber als ich später mitkriegte, was die Kirche schon so alles angestellt hat, bin ich ausgetreten. Ich war trotzdem immer auf der Suche nach etwas Spirituellem. Das kann auch die Musik sein, wenn man in einer Improvisation aufgeht. Der Song beschreibt meinen Wunsch, an etwas zu glauben. Ich bin weder frommer Kirchgänger, noch Katholik, aber in dieser ichbezogenen Selfie-Kultur, in der ich mich bei der eigenen Nase nehmen muss, wäre etwas Halt manchmal schon schön. John Lennon hat mal gesagt, er glaube nur an sich selbst. Das ist schon schön, aber es muss auch noch mehr geben. Es kann nicht sein, dass ich selbst das Zentrum von allem bin.

(Bild: Andreas Graf)

Der Gospel, der bei diesem Album so stark in den Vordergrund rückt, ist per se schon eine Kirche für sich.
Das auf jeden Fall. Mir gefallen am Gospel gar nicht so sehr die großen Chöre, sondern die Gospelquartette. Vier Stimmen, die die Lieder getragen haben. In den 40er-Jahren hat sich daraus dann der Soul entwickelt. An dieser Musik gefällt mir so sehr, dass sie nicht bieder-ernsthaft, sondern unglaublich echt ist und damit außer Konkurrenz steht. Ich wollte schon öfter musikalisch in diese Richtung gehen, hatte aber nie die richtigen Texte dazu. Es war meist zu seicht, aber mit diesen schweren Themen konnte ich endlich in diese Richtung gehen.

Aber wäre es nicht interessant, diese Richtung zukünftig mit einem Gospel-Chor aufs nächste Level zu heben?
Für mich sind schon die Tini und der Alex wie ein Gospel-Chor. (lacht) Aber ja, jetzt hast du mich auf eine gute Idee gebracht.

Im Song „Seifenblasen“ gibt es die Zeile „wenn’s soweit is, dann is soweit“. Bist du selbst so nihilistisch veranlagt?
Ich bin es schon ein bisschen, das ist so ein typisch ostösterreichisches Ding. Man findet seinen Weg durch den Alltag, ohne durchzudrehen, das steckt auch drin. Ich kam aber eigentlich durch meine vierjährige Tochter auf das Lied. Sie ist ein Riesenfan von Seifenblasen und meinte zu mir, wir bräuchten so ein Lied. Es kam zwar absolut kein Kinderlied dabei raus, aber es gefällt ihr trotzdem gut. (lacht)

Eines der schönsten Lieder auf dem Album ist „Sitzen und warten (Nur mit dir)“. Ist die Angst vor einer nicht selbstgewählten Einsamkeit bei dir groß?
Das ist für mich ein ganz arges Lied, das ich bislang auch noch nicht live spielen wollte. Meine Frau hat eine Krankheit. Sie hatte einen Herzstillstand und schrieb das Lied, als es noch nicht klar war, ob das gut ausgeht oder nicht. Den Text habe ich damals geschrieben und erst zwei Jahre später gefunden und als Lied umgesetzt. Ich habe Angst, dass ich auf der Bühne zusammenbreche, wenn ich das Lied live spiele, deshalb habe ich mich noch nicht drüber getraut. Es ist sicher das persönlichste Lied auf dem Album.

Wie wird die Liveshow im Porgy & Bess aussehen und was planst du mit „Ollas paletti“ dann im weiteren Sinne noch?
Ich bin schon mal froh, dass ich dieses Album bei einem richtigen Konzert und vor Publikum präsentiere und nicht nur vor Medienvertretern, wie es sonst immer der Fall ist. Alle haben die Möglichkeit, dabei zu sein. Ich möchte nicht nur das Album steril runterspielen, sondern eine gute Mischung aufbieten. Mir ist es live wichtig, den ganzen Abend zu improvisieren. Ich lasse mich von der Stimmung mitnehmen, sie auf mich wirken und schreibe auch daheim keine Setlist vor. Es passiert alles intuitiver. Der Unterschied zur Platte ist wahrscheinlich, dass live auch Soloparts einen Platz haben. Es weiß aber kein Musiker, wann er wo einen Solopart hat, das passiert immer ganz zufällig und nach Gefühl.

Die Band aus dem Studio, als auch Tini Kainrath und Alex Horstmann sind also dabei?
Genau, das haben wir uns so ausgemacht. Die meisten Gigs spielen wir auch weiterhin so, aber das geht natürlich nicht immer. Jemand wie Tini kann dann nicht einfach immer Zeit haben, das ist auch klar. Aber für den Fall habe ich tollen Ersatz, man muss sicher also keine Sorgen machen.

Gibt es auch Musik, die du früher gespielt hast, aus der du in gewisser Weise herausgewachsen bist? Die in dieser Phase deines Lebens vorbei ist?
Es gibt ganz viele Lieder, wo ich mich heute nicht mehr wiederfinde. Bei manchen wusste ich schon beim Aufnehmen, dass ich sie nie live spielen werde. Ich spielte einmal beim Schwechater Stadtfest und nach jeder Nummer schrie eine Frau „moch schnö, moch schnö“ auf die Bühne. Ich dachte, ich soll weniger reden und weitermachen, aber sie wünschte sich ein Lied von mir, das so heißt. (lacht) Das habe ich überhaupt nicht gecheckt. Das ist so sinnbildlich dafür, dass ich so viele Lieder habe, wo ich Textstellen habe, die mir heute gar nicht mehr gefallen. Das will ich nicht mehr. Für „Ollas paletti“ habe ich 50 Lieder geschrieben und 40 davon werde ich nie irgendwem vorspielen. Ich habe jetzt nur Lieder, hinter denen ich stehen kann. Selbst wenn ich ihn zehn Jahren in meinem Leben woanders stehe, werde ich mich nicht davor verstecken müssen. Es reicht oft schon, dass mir ein Wort im Text unangenehm ist, dann will ich es nicht mehr live spielen. Meine ersten Alben waren reine Blues-Alben, aber die höre ich noch immer irrsinnig gerne. Es kann gut sein, dass das nächste wieder ein reines Blues-Album wird.

Das Gute ist - du kannst weiterhin hin- und herspringen wie du willst und keinem wird es jemals komisch vorkommen.
Der Kosmos ist so breit aufgestellt, dass das möglicherweise so ist.

Liveauftritte von Schneider
Heute Abend, am 28. September, findet die große Release-Show von Norbert Schneiders neuem Album „Ollas paletti“ im Wiener Porgy & Bess statt. Unter www.porgy.at gibt es alle relevanten Infos und auch noch letzte Tickets. Eventuell ist noch etwas an der Abendkassa erhältlich - ganz ohne Garantie! Unter www.norbertschneider.at findet man alle weiteren Termine. U.a. im Jänner 2024 im Wiener Konzerthaus oder noch diesen Herbst in den Bundesländern.

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