Sogenannte Sittenwächter sorgten kürzlich in Wien für ordentlich Wirbel. Nach „Krone“-Berichten folgen jetzt im Wiener Gemeinderat erste Schritte zum Schutz von unverschleierten Mädchen und Frauen - nach einem gemeinsamen Antrag von ÖVP und Grünen. Auch die Mädchen selbst sollen den „Sittenwächtern“ künftig das Fürchten lehren.
Zufällig wurde die „Krone“ am 11. September Zeuge eines erneuten Übergriffs von selbst ernannten islamistischen „Sittenwächtern“ auf ein Mädchen bei der U-Bahn-Station Handelskai mitten in Wien. Der Bericht darüber hat nun auch das Rathaus aufgeschreckt: In der letzten Gemeinderatssitzung brachten ÖVP und Grüne gemeinsam einen Antrag ein, mit dem nun der Kampf gegen „sexistische, rassistische und diskriminierende fremdbestimmte Verhaltensregeln, die meist muslimischen Mädchen und Frauen auferlegt werden“, aufgenommen werden soll.
„Konsequent distanzieren und reagieren“
„Sittenwächter“-Patrouillen seien keine Jugendstreiche, sondern „ernst zu nehmende Zeichen von Radikalisierung“, heißt es in dem Antrag - das zeige allein schon das Beispiel des Iran. Allein aus Solidarität mit der Verfolgung von Frauen dort müsse sich Wien „konsequent von den Umtrieben distanzieren und darauf entsprechend reagieren“.
Der Antrag wurde mehrheitlich, auch mit den Stimmen der Stadtkoalition, angenommen und liegt nun in der Verantwortung von Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) als Integrationsstadtrat und von Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).
Studie zu radikalisierten Jugendlichen gefordert
Vorerst will sich die Stadt mithilfe von Experten ein Bild über das Ausmaß und die Hintergründe der islamistischen Radikalisierung Jugendlicher in Wien machen. Als Maßnahmen sind in weiterer Folge Kampagnen sowie Aufklärungsarbeit, etwa auch durch Lehrkräfte in Schulen, geplant.
Doch auch die Mädchen selbst sollen „Sittenwächtern“ künftig das Fürchten lehren: Gefordert wird ein „flächendeckendes, kostenfreies Angebot an Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskursen für Mädchen und Frauen“.
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