Tier abgenommen

Baby-Berberaffe wurde aus Vogelkäfig gerettet

Dieser kleine Berberaffe wurde nahe Linz aus einer Qualhaltung befreit und ist jetzt im Tierschutzhaus Vösendorf (NÖ).

(Bild: Tierschutz Austria)

Ein süßer kleiner Affe - das ist kein Haustier! In Oberösterreich wurde nun ein Baby-Berberaffe, der illegal gehalten wurde, seinen Besitzern abgenommen. Diese hatten ihn gar nicht artgerecht gehalten und das Tier wird es auch in der Zukunft schwer haben.

Nachbarn hatten den Behörden gemeldet, dass nahe Linz ein Baby-Affe gehalten wird. In einem Vogelkäfig! Bei einer Nachschau wurde tatsächlich der etwa einjährige Affe gefunden - mit Brustgeschirr und Windeln. Alleine, ohne Artgenossen.  

„Kein normales Verhalten kennengelernt“
„Bei dem Tier handelt es sich um einen streng geschützten Affen. Im Moment ist es besonders wichtig, dass er sich in seiner neuen Umgebung wohlfühlt und erst einmal zur Ruhe kommen kann. Anschließend wird geschaut, dass wir für den Babyaffe Artgenossen finden. Leider wird das jedoch nicht einfach, da er per Hand, getrennt von seiner Familie, aufgezogen wurde und dadurch nie ein normales Verhalten kennengelernt hat“, erklärt Tierheimleiter Stephan Scheidl vom Tierschutzhaus Vösendorf in NÖ, wo der Affe jetzt untergekommen ist.

(Bild: Tierschutz Austria)

Nach der Ankunft wurde der kleine Exot von den spezialisierten Affenpflegern im Tierschutzhaus Vösendorf umgehend gründlich untersucht und erste notwendige medizinische Versorgung geleistet. „Unser Fokus liegt jetzt dabei, dem kleinen Affen so viel Ruhe wie möglich zu geben. Auch wenn er bei Menschen aufgewachsen ist, sind Begegnungen, mit unbekannten Personen, mit enorm viel Stress verbunden“, ergänzt der Tierschützer.

Haltung prinzipiell erlaubt
Berberaffen dürfen in Österreich zwar prinzipiell gehalten werden, aber nur, wenn die nötigen CITES-Papiere - sie belegen, dass das Tier legal von einem Züchter stammt - vorhanden sind, der Affe gemeldet ist und eine artgerechte Haltung gegeben ist. Das alles traf bei dem Baby-Affen, der noch keinen Namen hat, nicht zu. Wie es mit ihm weitergeht, ist unklar. Die Tierschützer werden versuchen, ihn bei einer anderen Affengruppe unterzubringen, was aufgrund der fehlenden Sozialisierung aber schwierig werden könnte.