Trauer und Zerstörung

Marokko weint: Stärkstes Beben seit 100 Jahren!

Ausland
09.09.2023 12:24

Erdbeben sind in Nordafrika eher selten. Nun aber erschütterte ein schweres Beben Marokko, mehrere große Städte sind betroffen, über 1000 Menschen kamen ums Leben. Zudem soll es Hunderte Verletzte geben. Aus Angst vor Nachbeben verbringen viele die Nacht im Freien, während Retter verzweifelt nach Überlebenden suchen. Österreicher seien bisher nicht verletzt worden, teilte das Außenministerium mit. Aktuell seien jedoch rund 30 Personen reiseregistriert, hieß es. Falls Sie betroffen sind, können Sie sich auf krone.at (alle Infos siehe im Text unten) melden!

Wie der geologische Dienst der Vereinigten Staaten (USGS) mitteilte, lag das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,8 etwa 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlas-Gebirge in einer Tiefe von 18,5 Kilometern. Es ist das erste Mal seit einem Jahrhundert, dass ein derart starkes Erdbeben in Marokko registriert worden sei.

Video eines Österreichers aus dem betroffenen Gebiet:

1960 hatte sich laut dem Sender Al Arabiya in der Nähe von Agadir ein Beben der Stärke 5,8 ereignet, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen.

„Nachbarn liegen unter den Trümmern“
„Unsere Nachbarn liegen unter den Trümmern ihrer Häuser und wir versuchen, sie mit den verfügbaren Mitteln zu retten“, berichtete ein Bewohner des Bergdorfs Asni (unweit des Epizentrums) dem staatlichen Fernsehen. Die meisten Häuser dort seien beschädigt.

Eingestürzte Gebäude
Einwohner der Stadt Marrakesch berichteten von eingestürzten Gebäuden in der historischen Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Menschen würden mit bloßen Händen in den Trümmern graben und auf schweres Gerät warten, sagte ein Anrainer. Ein anderer berichtete von Krankenwagen, die aus der Altstadt kämen.

Panik unter Bewohnern
Ein Einwohner von Essaouira rund 200 Kilometer westlich vom Marrakesch sagte: „Es gibt nicht allzu große Schäden, sondern eher Panik. Zum Zeitpunkt des Bebens hörten wir Schreie. Die Menschen sind auf den Plätzen und in den Cafés und ziehen es vor, draußen zu schlafen. Teile von Fassaden sind heruntergestürzt.“

Zitat Icon

Ich sah, wie die Gebäude wackelten. Dann ging ich nach draußen, wo schon viele Menschen versammelt waren. Die Menschen standen alle unter Schock und waren in Panik. Die Kinder weinten und die Eltern waren verzweifelt.

Ein Bewohner aus Marrakesch

„Spürten ein starkes Zittern“
„Wir spürten ein sehr starkes Zittern und ich merkte, dass es ein Erdbeben war“, sagte ein weiterer Bewohner von Marrakesch. „Ich sah, wie die Gebäude wackelten. Dann ging ich nach draußen, wo schon viele Menschen versammelt waren. Die Menschen standen alle unter Schock und waren in Panik. Die Kinder weinten und die Eltern waren verzweifelt“, sagte er.

Strom und Telefonnetz fielen aus
Viele Einwohner blieben aus Angst vor Nachbeben im Freien. Der Strom und das Telefonnetz fielen vorübergehend aus. Örtliche Medien berichteten, dass eine Familie unter den Trümmern ihres Hauses in der Stadt Al Haouz, dem Epizentrum des Bebens, begraben war.

Nasser Jabour, Leiter einer Abteilung des Nationalen Instituts für Geophysik, bestätigte, dass die Nachbeben weniger stark seien. Das Beben sei in einem Umkreis von 400 Kilometern zu spüren gewesen, sagte er. 

Laut Außenministerium keine Österreicher verletzt
Informationen über Betroffene aus Österreich lägen derzeit nicht vor, teilte das Außenministerium am Samstagvormittag mit. Aktuell seien jedoch rund 30 Personen reiseregistriert, hieß es weiter. Ein Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Rabat sei bereits auf dem Weg in das besonders betroffene Krisengebiet Marrakesch. Laut Ministerium befinden sich aktuell rund 215 Auslandsösterreicher in Marokko.

Schickt Österreich Hilfsmission nach Marokko?
„Sie wurden noch in der Nacht per SMS und E-Mail kontaktiert und werden aktuell von der Botschaft durchgerufen“, sagte eine Sprecherin. Ob Österreich eine Hilfsmission schickt, sei derzeit noch offen. Die Bundesregierung sei „selbstverständlich bereit, Marokko bestmöglich zu unterstützen“, wurde mitgeteilt. Hilfsersuchen sei jedoch noch keines eingelangt. Man sei diesbezüglich in Abstimmung mit den Partnernationen in der EU.

Befinden Sie sich im Erdbebengebiet und möchten Sie einen Kontakt in die Heimat herstellen? Dann melden Sie sich bitte HIER. Per WhatsApp erreichen Sie unsere Redaktion mit nur einem Knopfdruck. Dies gilt natürlich auch für Angehörige. 

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