Steirerin eingewiesen

„Mama, du wolltest mich gerade umbringen!“

Steiermark
07.09.2023 13:53

Von Depressionen nach dem Tod ihrer Mutter gebeutelt, beschloss eine Steirerin (48), aus dem Leben zu scheiden - und ihre zwölfjährige Tochter „mitzunehmen“. Dafür nahm sie einen Polster und versuchte, ihr Kind zu ersticken. Das Mädchen wehrte sich aber so heftig und konnte fliehen. Ein Geschworenensenat wies die Frau nun in ein forensisch-therapeutisches Zentrum ein. 

Schon seit ihrer Jugend wird eine Steirerin (48) von Depressionen heimgesucht. Als Anfang dieses Jahres ihre Mutter starb, brach für sie eine Welt zusammen: „Sie war meine beste Freundin, mit ihr konnte ich alles besprechen. Als sie starb, wusste ich nicht mehr, wie ich den Alltag bewältigen sollte, habe nur mehr funktioniert“, sagt die ehemalige Pharmareferentin. Selbst der Gang zum Supermarkt bereitete ihr Angstzustände.

„Das ist so fürchterlich, was ich gemacht habe“
Dass sie Hilfe benötigte, wusste sie. Doch selbst der Gang zum Psychiater, Psychologen, Hausarzt, der Caritas und der Bezirkshauptmannschaft und die Einnahme dementsprechender Medikamente konnten ihr Leiden nicht lindern, der Sog wurde immer stärker: „Die Erkrankung hat mich rasend schnell zu ihrem Werkzeug gemacht.“

Während sie Ende April von tagelanger Schlaflosigkeit geplagt wurde, wechselten sich Suizidgedanken und Panikattacken ab. Bis sie entschloss, dass nur der Tod ihre Qual beenden könne. „Heute kann ich gar nicht glauben, was ich damals gemacht habe, das ist so fürchterlich!“, weint und schluchzt die Frau vor dem Geschworenensenat, dem Richterin Angelika Hacker vorsitzt.

Mund und Nase zugehalten
Weil sie nicht wollte, dass ihre Tochter den Leichnam der Mutter findet, beschloss sie, das Mädchen zu ersticken. Sie nahm ein Polster und drückte ihn dem schlafenden Mädchen ins Gesicht. Dann hielt sie der Zwölfjährigen auch noch Mund und Nase zu. In Todesangst wehrte sich das Mädchen und konnte sich befreien: „Mama, du wolltest mich umbringen!“ schrie sie und sperrte sich im Badezimmer ein.

In dem Moment wurde der Frau klar, was sie getan hatte. Auch der Polizei rannte sie schluchzend entgegen und gestand sofort. Sachverständige attestierten ihr eine schwere Depression mit psychotischen Symptomen und eine Angststörung. Sie wurde nicht rechtskräftig eingewiesen.

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