Am Mittwoch startete die wohl höchste Baustelle in ganz Österreich: Die Dachstein-Bergstation wird rundumerneuert und um einige Attraktionen reicher. Dank Fotovoltaik soll ein Großteil der Energie selbst erzeugt werden.
Für diesen Arbeitsplatz würden so manche Touristen vermutlich sogar einen Haufen Geld bezahlen: Auf 2700 Metern ragt bei der Dachstein-Bergstation ein Baukran in den Himmel und liefert wohl den spektakulärsten Ausblick, den die Steiermark zu bieten hat.
9,8 Millionen Gäste befördert
Aber zum Aussichtgenießen wurde der 43 Meter hohe Spezial-Kran nicht mühsam auf den steirischen Hymnenberg gekarrt: Am Mittwoch fiel nach Wochen der Vorbereitung der Startschuss für den großen Umbau der Bergstation am Dachstein. „In den 54 Jahren seit der Errichtung wurden 9,8 Millionen Gäste auf den Berg befördert. Jetzt ist das Gebäude, auf gut Steirisch gesagt ,zammgfahrn’, und es ist Zeit für eine Erneuerung“, sagt Planai-Geschäftsführer Georg Bliem.
Nach über 54 Jahren wird es Zeit, die Station nach den heutigen Standards, besonders mit Fokus auf Nachhaltigkeit, umzubauen.
Planai-Geschäftsführer Georg Bliem
Außen und innen alles neu
Nach drei Jahren Vorarbeit - durch die gemeinsame Grenze mit Oberösterreich behördlich nicht immer ganz einfach - beginnen nun auf der Baustelle der Superlative die Abbrucharbeiten. Am Dienstag wurden noch die letzten Gäste befördert, für die nächsten Monate dient die Seilbahn aber zum Transport von Baumaterial und Schutt. 15 bis 20 Firmen sind involviert und werden der Bergstation sowohl außen als auch innen ein neues Gesicht verleihen.
„Können nicht gegen das Wetter arbeiten“
„Unser Ziel ist, dass wir noch heuer alles dicht bekommen und bereits ab Neujahr mit dem Innenausbau beginnen“, erklärt Projektleiter Reinfried Prugger. Schon im Mai 2024 sollen die ersten Gäste die neue Bergstation genießen können - wenn alles nach Plan läuft. Denn: „Eine Baustelle in dieser Höhenlage ist für uns alle eine große Herausforderung. Wir können nicht gegen den Berg und das Wetter arbeiten“, so Prugger.
Bis zu 80 Prozent energieautark
Ein Kernstück des Umbaus, der insgesamt rund 14 Millionen Euro kosten soll, wird eine Fotovoltaikanlage mit gut 630 Quadratmetern Fläche. „Damit können wir bis zu 80 Prozent der Energie für die Bergstation selbst erzeugen“, sagt Georg Bliem.
Im Inneren erfährt das Restaurant eine Aufwertung und wird künftig 220 Gästen Platz bieten. Im obersten Geschoß entstehen Platz für Veranstaltungen sowie eine „Himmelsleiter“ am Dach, die das Angebot an spektakulären Aussichtspunkten noch abrunden wird. Neue Attraktionen wird es auch brauchen, denn die Ära des Skifahrens am Dachstein ist seit heuer vorbei, und auch das Verschwinden des Gletschers ist nur eine Frage der Zeit.
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