„Alle Optionen offen“

Westafrika stellt Truppe für Niger zusammen

Ausland
10.08.2023 19:58

Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS stellt „sofort“ eine Truppe für einen möglichen Einsatz im Niger zusammen. Grundsätzlich halte man sich alle Optionen offen, auch das Anwenden von Gewalt, hieß es nach den Beratungsgesprächen am Donnerstag.

„Keine Option wird vom Tisch genommen. Das gilt auch für die Anwendung von Gewalt - als letztes Mittel“, führte der Präsident Nigerias, Bola Tinubu, aus. Die verfassungsmäßige Ordnung in dem westafrikanischen Land müsse wiederhergestellt werden, sagte der Präsident der ECOWAS-Kommission, Omar Touray. Dabei hätten friedliche Mittel aber Priorität.

Mehrere internationale Versuche, eine diplomatische Lösung zu finden, sind in den vergangenen Tagen gescheitert. Wie berichtet, hat die Junta bereits eine neue Regierung vorgestellt, was dafürspricht, dass sie ihre eigene Agenda durchsetzen möchte.

Senegals Militär bei dem ECOWAS-Gipfel (Bild: AFP)
Senegals Militär bei dem ECOWAS-Gipfel
Vertreterinnen und Vertreter westafrikanischer Staaten (Bild: AFP)
Vertreterinnen und Vertreter westafrikanischer Staaten

Spekulationen über internen Machtkampf
Am 26. Juli hatte die Präsidialgarde unter General Abdourahamane Tiani den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum in seiner Residenz festgesetzt, weil dieser Beobachtungen nach Tiani an der Spitze der Eliteeinheit auswechseln wollte. Daraufhin gab es erste Spekulationen über einen internen Machtkampf. Schließlich schlossen sich jedoch auch andere Zweige der Streitkräfte dem Putsch an, verkündeten „das Ende des Regimes“ und lösten alle verfassungsmäßigen Institutionen auf. Tiani übernahm die Macht.

Die ECOWAS hatte der Junta ursprünglich eine Woche Zeit gegeben, Präsident Bazoum zurück auf seinen Posten zu lassen und die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Diese Frist verstrich bereits in der Nacht auf Sonntag. Die Militärjunta ordnete vorsorglich an, den Luftraum über dem Niger zu sperren. Die von Hunger und Gewalt geplagte Sahel-Zone zählt zu den ärmsten Regionen der Welt. Ein militärischer Konflikt würde die Lage weiter destabilisieren.

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