Pension kassiert

Tote in Gefriertruhe: Neffe (47) wegen Betrugs angeklagt

Österreich
09.01.2012 14:09
Weil er seine verstorbene Tante monatelang zu Hause in einer Gefriertruhe aufbewahrte und währenddessen ihre Pension und das Pflegegeld kassierte, muss sich ein 47 Jahre alter Mann aus Neuhofen an der Ybbs in Niederösterreich vor Gericht verantworten. Er wurde wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs angeklagt, so Michaela Obenaus-Zimmel, Sprecherin der St. Pöltener Anklagebehörde, am Montag.

Nach dem Tod der pflegebedürftigen 88-jährigen Frau Anfang Juni 2011 hatte der Neffe ihre Leiche in der Kühltruhe des gemeinsamen Haushalts verstaut, um weiterhin ihre Bezüge kassieren zu können (siehe Infobox) – laut Obenaus-Zimmel habe der Beschuldigte so von Juni bis September 2011 insgesamt 4.120 Euro unterschlagen.

Mann drohen bis zu fünf Jahre Haft
Mitte September flog der Fall auf: Verwandte hatten bei der Exekutive Alarm geschlagen, weil sie seit Monaten nichts von der Seniorin gehört hatten. Gegenüber den Beamten legte der 47-Jährige dann "relativ rasch" ein Geständnis ab, hieß es. Die Tat sei mit der Tante vereinbart gewesen, gab er damals an.

Mit der Unterschlagung der Bezüge habe der 47-Jährige die Pensionsversicherungsanstalt geschädigt, erklärte die Sprecherin, wofür ihm sechs Monate bis fünf Jahre Haft drohen. Der Prozesstermin ist noch nicht festgelegt.

Kein Mordverdacht, keine Störung der Totenruhe
Das Verfahren wegen Störung der Totenruhe wurde hingegen eingestellt. Der Tatbestand sei nicht erfüllt worden, da die Leiche weder misshandelt noch "verunehrt", sondern in der Gefriertruhe lediglich abgelegt wurde. Auch seien keine Hinweise auf eine vorhergehende Misshandlung oder Vernachlässigung der Frau festgestellt worden, weshalb auch der Mordverdacht hinfällig sei, erklärte Obenaus-Zimmel.

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