"Gertrude Fukar" ist auf der Zimmer-Tür zu lesen. Dunkel ist es drinnen. "Kommen's nur rein", sagt eine Stimme. Der Rollstuhl ist vor der Balkontür fixiert, die 91-Jährige winkt das "Krone"-Team herbei, ohne ihren Blick vom Sieveringer Kirchturm abzuwenden. Das rechte Bein wurde ihr amputiert. Nach einem Sturz mit 87 Jahren "is er schwarz wie Schuhpaste geworden", erzählt die Werbe-Ikone. Warum weiß sie nicht. Sie hebt das Bein samt Prothese und goldenem Schühchen an, lehnt sich wieder zurück und gibt dem Fotografen Anweisungen: "Keine Bilder, mir fehlt das Gebiss. I bin schiach."
Die Zeit als Oma Putz? "Das war lustig!"
Bilder von damals - jener Zeit, in der sie die Oma der Familie Putz verkörperte - sind ihr lieber. Zehn Jahre hat sie die Rolle gespielt. Sie lacht laut auf: "Das war lustig. Wir sind mit dem Bob in einen Schneehaufen reingefahren. Das waren lauter Papierschnitzel." Ihrem Schauspiel-Dasein trauert sie aber nicht nach: "Was vermisst man schon mit 91?" Plötzlich fallen Fukar ihre Engagements und Kollegen im "Wiener Werkel" ein: "Der Erich Nikowitz war a fescher Kerl." Fritz Eckhardt "immer scho' blad". Aber lustig.
"Wenn ich wieder Zähne hab', gibt's a guat's Schnitzel"
Kontakte zu Heim-Bewohnern hat sie nicht, "die hören ja nix". Zum Möbelhaus, für das sie gejobbt hat, ebenso wenig: "Schwer zu erreichen, solche Manager." Dann spricht sie wieder vom Traum eines neuen Gebisses, für das ihr das Geld fehlt. "Ich wurde bestohlen", erzählt sie. 12.000 Euro seien weg. Ein Gedanke zaubert ihr dann ein Lächeln auf das Gesicht: "Wenn ich wieder Zähne hab', gibt's a guat's Schnitzel. Aber mit hochwertigem Fleisch."
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