Straßenkünstler und Artisten aus aller Welt waren am Wochenende beim Gauklerfestival in Feldkirch zu Gast. Sie verwandelten die Stadt in ein Wunderland, in welchem an jeder Ecke eine Überraschung lauert.
Bunt, vielfältig und ausgelassen - so lässt sich das Gauklerfestival, welches dieser Tage in Feldkirch über die Bühne ging, in drei Worten zusammenfassen. Von Freitag bis Samstag konnte das Publikum Verrücktes, Amüsantes, Akrobatisches und Zauberhaftes in den Gassen der Innenstadt erleben. Straßenkünstler und Gaukler aus der ganzen Welt - unter anderem aus Australien, Chile, Irland, Japan, Neuseeland und Spanien - waren nach Vorarlberg gereist, um im Rahmen des Events ihre Shows zu präsentieren. Insgesamt bespielten 54 Solisten und Gruppen acht verschiedene Plätze. Darüber hinaus wurden Mitmachworkshops, eine Geschichtenwerkstatt sowie Puppenspiel geboten. Hinter den scheinbar so locker inszenierten Auftritten der Straßenkünstler steckt meist hartes Training, wie Akrobat Juriy Longhi aus Italien die Zuschauer mit einem Augenzwinkern wissen ließ: „Fünf Jahre Training für fünf Minuten Show.“
Der Begriff „Gaukler“ im Wandel der Zeit
Gaukler nannte man im Mittelalter zunächst vor allem Taschenspieler und Zauberkünstler. Daher rührt auch der heute noch gebräuchliche Ausdruck „jemandem etwas vorgaukeln“. Später wurde die Bezeichnung auf Unterhaltungskünstler verschiedenster Art wie beispielsweise Artisten, Seiltänzer, Komiker, aber auch Possenreißer oder etwa Kartenleger ausgedehnt. Diese wandernden Schausteller unterhielten das Volk auf öffentlichen Plätzen, Jahrmärkten oder Festen mit ihren Darbietungen. Der Begriff „Gaukler“ war in früheren Zeiten teilweise negativ besetzt, da er mit dem vermeintlich unehrlichen „Fahrenden Volk“ verbunden wurde. Die Unterhaltungskünstler standen daher außerhalb der gesellschaftlichen Standesordnung und verfügten über keine rechtliche, kirchliche oder soziale Geltung.
Heutzutage wird mit der Bezeichnung unbefangener umgegangen. Zahlreiche Artisten bezeichnen sich auch selbst - in nostalgischer Anlehnung - als Gaukler. Heute stehen die Künstler auch nicht mehr am Rande der Gesellschaft. In Feldkirch gehörte ihnen jedenfalls die ungeteilte Aufmerksamkeit und die Innenstadt wurde kurzerhand zur großen Freiluftbühne. Die Künstler brachten mit Kreativität, Witz und Talent Groß und Klein zum Staunen, die Besucher hatten sichtlich Spaß daran, sich etwa „vorgaukeln“ zu lassen.
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