Neben den Hebammen

Doulas werden immer öfter zur Stütze für Mamas

Oberösterreich
18.07.2023 17:00

Neben den klassischen Hebammen begleiten auch in OÖ immer öfter Doulas Frauen vor, bei und nach der Geburt. Nach wie vor sind die Helferinnen aber nicht überall gern gesehen.

Ein Baby kommt, und die Welt steht Kopf! Jede Mama kann davon ein Lied singen, dass Schwangerschaft, Geburt und die Zeit des Kennenlernens ganz anders kommen, als man es sich ausgemalt hat. Andrea Leutgöb (41) aus Ansfelden arbeitet als Doula im Großraum Linz und versucht, Mamas beim Start in den neuen Lebensabschnitt zu unterstützen.

Begleitung bei der Geburt und auch im Alltag danach
Zusätzlich zur Hebamme begleitet sie Schwangere im Kreißsaal und hilft im Wochenbett (die ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt) - bei der Bewältigung des Alltags. Kochen oder Besorgungen machen gehören ebenso dazu wie sich mal ums Baby kümmern, damit die Mama duschen kann. Die Geburt ihres Sohnes 2018 in Südamerika unter Begleitung einer Doula war für Andrea Leutgöb ein Wendepunkt im Leben: Die ehemalige IT-Programmiererin sattelte beruflich um und absolvierte 2019 ein Doula-Training in der Steiermark. Seither gehört Leutgöb zu den offiziellen „Doulas in Austria“, die zwar mehr, aber nicht unbedingt bekannter werden.

Andrea Leutgöb kocht auch und kümmert sich um das Baby, damit Jungmamas mal eine Verschnaufpause haben (Bild: CHRISTINA PREUER)
Andrea Leutgöb kocht auch und kümmert sich um das Baby, damit Jungmamas mal eine Verschnaufpause haben

Ergänzung, aber keine Konkurrenz zur Hebamme
Doch was macht überhaupt eine Doula? „Wichtig ist, wir haben keine medizinische Ausbildung und sind keine Konkurrenz zur Hebamme“, betont Leutgöb, die in Linz auch Schwangerschaftsyoga anbietet. Nach dem Kennenlernen begleitet sie ihre Klientinnen zur Geburt ins Krankenhaus (wobei das nicht überall erlaubt ist). „Die Hebammen im Spital können nicht die ganze Zeit bei der Schwangeren bleiben, oft sind sie für diese auch Fremde. Mich kennen die Mamas, und ich bleibe bei ihnen“, so die Doula. Manchmal (wenn vom Spital erlaubt) ist sie zusätzlich im Kreißsaal, ab und zu ersetzt sie die Papas - etwa, wenn die Väter nicht mitgehen wollen, oder es sich um eine Single-Mama handelt.

Ab 13. September bietet Andrea Leutgöb immer mittwochs Schwangerschaftsyoga in Linz an (Bild: Andrea Leutgöb)
Ab 13. September bietet Andrea Leutgöb immer mittwochs Schwangerschaftsyoga in Linz an

Doulas als fixe Stütze für Erstgebärende in Steyr
Im Geburtshaus in Steyr arbeitet Andrea abwechselnd mit zwei anderen Doulas im Auftrag von Hebamme Natascha van Riet. Jede Erstgebärende bekommt dort verpflichtend eine Doula zur Seite gestellt. Wer das zweite (oder ein weiteres) Kind erwartet, kann freiwillig eine Doula nehmen. „Doulas sind eine wunderbare Unterstützung, auch für uns Hebammen“, versteht van Riet nicht, warum viele Kolleginnen Doulas kritisch sehen. Und weiter: „Hebammen müssen während der Geburten auch viel Formales erledigen. Die Doula ist die, die durchgehend die Hand der Mama halten kann.“

Wie findet man eine Doula und wie viel kostet sie?
25 Doulas aus Oberösterreich sind auf www.doula.at eingetragen. Sie alle haben das offizielle Doula-Training als Voraussetzung absolviert und sind Mitglied im Verein „Doulas in Austria“. Die offiziellen Doulas (aus dem Altgriechischen als „Dienerin der Frau“ übersetzt) sind in Österreich unter einem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen und unter www.doula.at mit Namen, Telefonnummer und Dienstort aufgelistet. Wer eine Doula will, muss die Kosten jedoch selbst übernehmen. Die Preise variieren - je nach vereinbarter Leistung.

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